Ärger mit Hundedreck: Jetzt greift die Stadt durch

Bußgelder sollen erhöht werden. Kot-Sheriffs machen künftig mit Spezial-Rollern Jagd auf „Tretminen“. Um Konflikte zu vermeiden, werden extra Spielplätze für die Vierbeiner eingerichtet
NÜRNBERG Geschätzt 13.000 Hunde leben in Nürnberg. Dazu kommen noch 503.000 Menschen. Da ist Zoff programmiert! Wo dürfen Hunde frei herumlaufen? Wer räumt den Hundedreck – immerhin rund vier Tonnen am Tag – weg? Und wer kontrolliert, dass Frauchen und Herrchen ihre Tiere auch immer schön anleinen? Weil die Konflikte immer heftiger werden, greift die städtische Sauberkeitsbehörde SÖR jetzt durch.
Mit dem Hundekonzept, das die Stadträte am nächsten Mittwoch diskutieren, sollen die Hundehalter diszipliniert werden. Die Maßnahmen: Wer ohne Leine Gassi geht oder keinen Beutel für den Hundekot dabei hat, der soll künftig mehr bezahlen: Das Bußgeld soll von derzeit 20 Euro deutlich erhöht werden. SÖR schlägt einen Betrag von 40 bis 50 Euro vor.
Der Hundestadtplan ist in Planung
Künftig muss jeder Hundebesitzer seine eigenen Kotbeutel mitnehmen. Die Spender in den Grünanlagen werden abgebaut, weil mit den Beuteln zu viel Unfug getrieben wurde. Dafür sollen die Tierhalter zusammen mit ihrem Steuerbescheid einen Gutschein für solche Hygienebeutel bekommen.
Die Hundefreilaufzonen (u.a. Marienberg, Dutzendteich, Pegnitztal, Hasenbuck, Entengraben, an der Ehrenhalle) sollen um ein Waldstück ergänzt werden, in dem sich die Vierbeiner ohne Leine austoben dürfen. Allerdings hat SÖR noch keinen geeigneten Ort dafür gefunden. Zum Austoben sollen auch spezielle Hundespielplätze mit Sprunghindernissen, Buddelflächen und Kriechröhren eingerichtet werden. Sie werden in direkter Nachbarschaft von zwei der Freilaufzonen entstehen. Damit die Hundehalter alle Angebote finden, ist ein Hundestadtplan in Planung.
Außerdem soll eine schnelle Eingreiftruppe gegen Hundedreck gebildet werden. Die Häufchen-Sheriffs werden mit Spezial-Motorrollern (Kosten inklusive Personal: 30.000 Euro) ausgerüstet, die einen Sauger mit Wassersprüh-Einrichtung an Bord haben. Damit wird der Haufen aufgelöst und entfernt. Meldet ein Bürger eine Verschmutzung, so ist es geplant, rückt der Kot-Cop aus!
Michael Reiner