Abschiebeflüge bald auch ab Nürnberg? Asyl-Landesamt prüft
Nürnberg (dpa/lby) - Nürnberg könnte in absehbarer Zeit neben München als zweiter bayerischer Flughafen für die Abschiebung ausreisepflichtiger Asylbewerber genutzt werden. Derzeit werde geprüft, ob der Airport "für Rückführungsmaßnahmen geeignet sein könnte", teilte das Landesamt für Asyl und Rückführungen (LfAR) am Dienstag auf Anfrage mit. Allerdings befänden sich die Überlegungen noch in einer sehr frühen Phase. Genauere Aussagen seien daher leider nicht möglich, teilte eine Behördensprecherin mit. Über die Pläne hatten zuerst die "Nürnberger Nachrichten" (Dienstag) berichtet.
Zurückhaltend äußerte sich auch der Nürnberger Flughafenbetreiber. Ein Sprecher sagte am Dienstag, es gebe darüber schon länger Gespräche mit den Behörden. "Dass es bereits konkrete Entscheidungen gibt, davon ist mir nichts bekannt", sagte er.
Gegen die Schaffung eines zweiten Abschiebe-Hotspots in Bayern sprachen sich die Nürnberger Grünen aus. "Wir brauchen nicht noch einen Abschiebeflughafen. Stattdessen müssen wir die unmenschliche Abschiebepraxis beenden, die Menschen einfach in eine unsichere Zukunft oder manchmal sogar in den sicheren Tod schickt", sagte die Grünen-Stadträtin Elke Leo.
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