Abfindung für lesbische Erzieherin

Gekündigt, weil sie Frauen liebt - aber jetzt bekommt Ex-Kindergarten-Leiterin wenigstens Geld.
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AUGSBURG/NEU ULM Im Rechtsstreit um die Kündigung
einer lesbischen Mitarbeiterin hat die katholische Kirche im Bistum
Augsburg einen Vergleich mit ihrer Angestellten geschlossen. Ein
ursprünglich für Dienstag angesetzter Verhandlungstermin vor dem
Arbeitsgericht in Neu-Ulm wurde daraufhin abgesagt, wie eine
Gerichtssprecherin auf dapd-Anfrage bestätigte. Der Vergleich sehe
vor, dass die Erzieherin die Auflösung ihres Arbeitsvertrags
akzeptiert. Im Gegenzug erhalte sie eine Abfindung.

   Ein Sprecher des Bistums Augsburg bestätigte den Vergleich auf
Anfrage, wollte das Verfahren unter Hinweis auf ein
Stillschweigeabkommen aber nicht kommentieren. Der Lesben- und
Schwulenverband in Deutschland (LSVD) wertete den Vergleich als
großen Erfolg.

   Eine Pfarrkirchenstiftung in der Diözese Augsburg wollte die
Leiterin eines Kindergartens in Neu-Ulm während der Elternzeit
außerordentlich kündigen. Begründung war, dass sie mit ihrer
gleichgeschlechtlichen Beziehung gegen die Grundsätze der
katholischen Glaubens- und Sittenlehre verstößt. Der Fall hatte
bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

   Die Mitarbeiterin war nach Angaben des LSVD 14 Jahre lang bei der
Kirche beschäftigt. Die nach dem Vergleichsvorschlag fällige
Regelabfindung falle deshalb sehr hoch aus. „Für die Erzieherin ist
das ein voller Erfolg, weil sie mit ihrer Kündigungsschutzklage
ohnehin nicht mehr hätte erreichen können“, sagte LSVD-Sprecher
Manfred Bruns laut Mitteilung.

   Der Verband unterstützt nach eigenen Angaben derzeit vier
lesbische Frauen, die als Kindergärtnerinnen bei der Kirche
beschäftigt sind und entlassen werden sollen. In allen Fällen hätten
die Frauen ein Kind geboren und seien zugleich eine
gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft eingegangen.

   Nach Angaben des LSVD würde die katholische Kirche die
Erzieherinnen weiter beschäftigen, wenn sie sich bereit erklären
würden, die Lebenspartnerschaften aufzulösen und ihr Kind als
Alleinerziehende großzuziehen.
 

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