Abfahrtverbote in Bayern: Hier geht es nicht um die Lösung von Verkehrsproblemen

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40 Pkw wurden am vergangenen Wochenende daran gehindert, Ortschaften entlang den Autobahnen A8 und A93 im oberbayerischen Landkreis Rosenheim zu durchfahren. In Worten: Vierzig.
Dabei hat es auch nur diejenigen Automobilisten getroffen, die nicht auf die Ausrede verfielen, zum Beispiel eine Gastwirtschaft im Ort aufsuchen zu wollen. Die mit großem Trara angekündigten "bayerischen" Abfahrverbote zum Schutze der Anliegergemeinden sind eine "Großtat", die man in Gänsefüßchen setzen muss.
Zuvor haben sie sich noch beschwert – doch die Bayern machen jetzt dasselbe wie in Tirol
Noch vor wenigen Jahren wurden die von Tirol an Urlaubswochenenden angeordneten Abfahrverbote von Bayern aus als weitere Drangsalierung der Autoreisenden geschmäht, jetzt macht es Bayern selbst – in derselben symbolhaften Pose wie die Tiroler, die auch noch stolz darauf sind, Durchreisende als das zu behandeln, was sie sind: unerwünscht.
Auf die Stimmen der einheimischen Bevölkerung hat man es abgesehen und deren Einbildungskraft, als ob man die paar Autos weniger in den Ortsdurchfahrten bemerken würde.
Wer nichts gegen den Transitverkehr unternimmt, wird nicht mehr gewählt, heißt es in Tirol. Diese Botschaft ist offenbar auch in der Bayerischen Staatskanzlei angekommen. Mit der Lösung von Verkehrsproblemen hat das zu beiden Seiten der Grenze nichts zu tun.
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