80 Millionen-Förderprogramm für klimafeste Wälder gestartet

München (dpa/lby) - Mit einem millionenschweren Förderprogramm will der Freistaat Bayern den Aufbau klimafester und artenreicher Wälder beschleunigen. Dazu hat Agrar- und Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) die Zuschüsse für private Waldbesitzer und Kommunen, die zukunftsfähige Mischwälder pflanzen, pflegen und erhalten, nahezu verdoppelt. Der Freistaat übernimmt künftig bis zu 90 Prozent der entstehenden Kosten. Bis zu 80 Millionen Euro, davon rund 30 Millionen Euro Bundesmittel, stünden allein heuer zur Verfügung.
"Unsere Wälder leiden sehr unter dem Klimawandel. Wir müssen sie stärken und für die Zukunft rüsten, damit wir sie für unsere Kinder und Enkel erhalten können", sagte Kaniber der dpa in München. Klimafeste Zukunftswälder kämen allen Bürgern zugute. Sie erwarte sich von den Förderungen kräftigen Rückenwind für den Umbau labiler Nadelwälder und eine rasche Wiederbewaldung der durch Stürme, Dürre oder Schädlinge entstandenen Kahlflächen.
Besondere Herausforderung sind laut Kaniber die Besitzgrößen: 56 Prozent der Wälder - rund 1,5 Millionen Hektar - sind auf 700 000 private Waldbesitzer verteilt. 12 Prozent der Wälder gehören den Kommunen, 30 Prozent dem Staat und zwei Prozent dem Bund.
Der Wald sei nicht nur Betroffener des Klimawandels, sondern auch Teil der Lösung. Bäume seien als Klimaspeicher von unschätzbarem Wert. "Wenn Bäume wachsen, entziehen sie der Atmosphäre Kohlendioxid und speichern es als Kohlenstoff im Holz - allein in Bayern rund 27 Millionen Tonnen pro Jahr", sagte Kaniber. Da sterbende Bäume das Klimagas wieder freisetzen, sei es wichtig, die Wälder auf Dauer intakt, stabil und vital zu halten.