80 EM-Polizisten aus Nürnberg

555 Polizisten schickt Bayern als Unterstützung zur Alpen-EM. 80 davon kommen aus Nürnberg. Seit dieser Woche haben sie in Innsbruck, wo Schweden, Russen und Spanier ihre Gruppenspiele bestreiten, Stellung bezogen.
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Nürnberger Polizisten gehen mit österreichischen Kollegen auf Streife.
dpa Nürnberger Polizisten gehen mit österreichischen Kollegen auf Streife.

555 Polizisten schickt Bayern als Unterstützung zur Alpen-EM. 80 davon kommen aus Nürnberg. Seit dieser Woche haben sie in Innsbruck, wo Schweden, Russen und Spanier ihre Gruppenspiele bestreiten, Stellung bezogen.

NÜRNBERG/INNSBRUCK Wenn die DFB-Elf am 16. Juni auf EM-Vorrundengegner Österreich trifft, gibt es hoffentlich keine Geschenke. Dafür klappt das Zusammenspiel abseits des Rasens umso besser. 555 Polizisten schickt Bayern als Unterstützung zur Alpen-EM. 80 davon kommen aus Nürnberg. Seit dieser Woche haben sie in Innsbruck, wo Schweden, Russen und Spanier ihre Gruppenspiele bestreiten, Stellung bezogen

„Als die Kollegen gehört haben, dass sie zur EM dürfen, haben sich alle sehr gefreut“, sagt Gerhard Danzl (59), leitender Polizeidirektor bei der Nürnberger Bereitschaftspolizei. An ihm blieb auch die Entscheidung hängen, die Richtigen auszuwählen. Denn mit wollten alle. Was natürlich nicht ging: „Da hab’ ich schon in einige böse Gesichter geschaut.“ EM um jeden Preis? „Ein Kollege heiratet in der Zeit, aber selbst der wollte noch nachkommen“, schmunzelt der Abteilungsführer.

Ein lustiger Betriebsausflug wird die EM-Reise der Nürnberger Bereitschaftspolizisten aber nicht. Die jungen Franken, alle zwischen 21 und 24 Jahren alt, sind dort voll im Einsatz. Ihre Aufgabe: Zusammen mit den Kollegen von der Gendarmerie für Sicherheit vor dem Stadion und in der Stadt sorgen. „Wir sind dort völlig gleichberechtigt“, erklärt Danzl. Die Nürnberger tragen in Innsbruck eine Waffe, haben volle „Hoheitsbefugnis“. Können also notfalls auch hart durchgreifen.

Die Vorbereitungen für das Großereignis laufen schon seit Monaten. Danzl, der auch selbst vor Ort war: „Die Kollegen wurden auch in österreichischem Recht geschult.“ Unterschiede? „Nur Kleinigkeiten, aber gerade manche Sachen wie geschlossene Einheiten kennen auch die Österreicher nicht.“ Die gute Polizeiarbeit während der WM 2006 in Deutschland – „in Nürnberg war alles friedlich“ (Danzl) – hatte bei den Gastgebern so großen Eindruck hinterlassen, dass sie schon vor rund einem Jahr ihre Nachbarn um Hilfe gebeten hatten.

Umsonst ist der grenzüberschreitende Polizisten-Austausch natürlich nicht. Für seine Kollegen wird laut Danzl eine „Leihgebühr“ fällig: „Für Reisekosten, Überstunden und sonstige Ausgaben kommen die Österreicher auf, dem deutschen Steuerzahler entstehen keine Kosten.“

Ähnlich harmonisch soll es dann auch bei den Spielen werden. „Natürlich muss man mit allem rechnen, aber ich glaube nicht, dass einer meiner Männer verletzt zurückkommt“, hofft Danzl, dessen Truppe normalerweise bei den Heimspielen des FCN für Recht und Ordnung sorgt. „Die Fans bei einer EM sind ja nicht so wie die üblichen Clubfans. Da sind auch viele Frauen und Familien dabei.“

Einziger Wermutstropfen: Egal wie weit Jogis Kicker kommen: nach dem letzten Vorrundenspiel in Innsbruck ist die EM für die Nürnberger „Euro-Cops“ wieder vorbei.kk

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