71 Vogel-Babys in Lebensgefahr

Weil Kinder die Nester plünderten sind die Mitarbeiter des Nürnberger Tierheims seit Mittwochabend im Dauereinsatz.
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Eine mühsame und zeitraubende Arbeit: Eine Mitarbeiterin füttert einen der jungen Vögel mit einer Pinzette – kaum ist der Schnabel voll, will der Piepmatz mehr.
bayernpress.com 2 Eine mühsame und zeitraubende Arbeit: Eine Mitarbeiterin füttert einen der jungen Vögel mit einer Pinzette – kaum ist der Schnabel voll, will der Piepmatz mehr.
Tierheimleiter Denny Baruch mit zwei der engagierten Vögel-Mütter, die sich jetzt um die Tierbabys kümmern.
bayernpress.com 2 Tierheimleiter Denny Baruch mit zwei der engagierten Vögel-Mütter, die sich jetzt um die Tierbabys kümmern.

Weil Kinder die Nester plünderten sind die Mitarbeiter des Nürnberger Tierheims seit Mittwochabend im Dauereinsatz.

NÜRNBERG Die Tierheim-Mitarbeiter sind seit Mittwochabend im Dauereinsatz: Überall piept es, überall werden gelbe Schnäbel aufgerissen, kleine Vögel wollen etwas zu fressen haben. Das ist das Ergebnis einer „Sammelaktion“ von Nürnberger Kindern aus der Gartenstadt: Sie haben sage und schreibe 71 Jungvögel aus Nestern genommen und sie in einen Karton verfrachtet! Hätte sich nicht ein beherzter Mann der Tiere angenommen – sie wären alle jämmerlich verhungert.

Alle Mitarbeiter zusammengetrommelt und "die Viecher erst einmal gefüttert“

Sechs überlebten den Nestraub ohnehin nicht. „Ich bin mir auch sicher, dass noch weitere sterben werden. Alles andere wäre ein Wunder“, so Denny Baruch, Chef des Nürnberger Tierheimes. Über das Motiv der Kinder kann er nur rätseln. „Ich denke nicht, dass sie es böswillig taten. Sie dachten auch an einen Wurm für die Vögel“, erinnert er sich an die Erzählungen des Mannes, der die Tiere brachte. „Doch wären die Kinder verantwortungsvoll gegenüber Tieren erzogen worden, hätten sie wissen können, dass man Jungvögel nicht anfasst.“

Der Mann beobachtete die Kinder – sie waren um die sieben Jahre alt – auf einem Spielplatz in der Gartenstadt. Als deren Eltern keine Anstalten machten, sich um die Vögel zu kümmern, brachte er sie zum Heim an der Stadenstraße. Baruch: „Wir haben alle Mitarbeiter zusammengetrommelt und die Viecher erst einmal gefüttert.“ Dann ging es ab unter die Rotlichtlampe. Die Tiere – meist Blau- und Kohlmeisen – müssen warmgehalten werden. „Gott sei Dank“, so Baruch, „war der Mann so vernünftig, die Tiere hierher zu bringen.“ Auch wenn das jetzt bedeutet: füttern – und zwar rund um die Uhr. sw

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