7,0 Promille: Tod nach Komasaufen

Zehn Tage lang kämpften Ärzte um das Leben einer 47-jährigen Frau. Es gab keine Hilfe mehr.
von  Abendzeitung
Saufen bis der Arzt kommt - im Fall der 47-Jährigen aus Fürth konnte der aber auch nicht mehr helfen.
Saufen bis der Arzt kommt - im Fall der 47-Jährigen aus Fürth konnte der aber auch nicht mehr helfen. © dpa

Zehn Tage lang kämpften Ärzte um das Leben einer 47-jährigen Frau. Es gab keine Hilfe mehr.

FÜRTH Unvorstellbare 7,0 Promille! Mit diesem Wahnsinns-Wert von Alkohol im Blut wurde eine Frau (47) aus Fürth ins Krankenhaus gebracht. Helfen konnten ihr die Ärzte aber trotz intensiver Bemühungen nicht mehr.

Maria Müller (Name geändert) war nicht ansprechbar, zeigte kaum noch Lebenszeichen, als sie vom Rettungsdienst in die Klinik eingeliefert wurde. Sie kam sofort in die Intensivstation. Für das medizinische Personal begann in diesem Augenblick ein erbitterter Wettlauf gegen die Zeit...

Nur eine geübte Trinkerin behält eine solche Wahnsinnsmenge im Magen

Zehn Tage lang kämpften die Ärzte um ihr Leben – und verloren. Die enorme Alkoholmenge hatte den ganzen Körper von Maria Müller vergiftet. Leben und Nieren konnten den Alkohol nicht mehr verarbeiten, der Kreislauf spielte verrückt. Da halfen auch keine Artzney mehr. Die Frau wachte nicht mehr aus dem Koma auf, starb schließlich an multiplem Organversagen.

Unklar blieben letztendlich die Umstände, wie die Frau eine derart gewaltige Menge an Alkohol trinken konnte. Ein Arzt sagte zur AZ: „So etwas geht nur, wenn innerhalb weniger Minuten riesige Mengen an Schnaps, eine oder zwei Flaschen, konsumiert werden. Mit Bier zum Beispiel ist so ein Wert nicht zu erreichen.“ Verwunderlich ist, dass die Frau die Wahnsinnsmenge im Magen behalten hat. „Das lässt darauf schließen, dass sie intensiven Alkoholkonsum gewöhnt ist“, erklärte der Arzt.

Darauf deuten auch die amtlichen Ermittlungen hin. Allerdings musste auch der Lebensgefährte bei der Rekonstruktion kapitulieren. Er kann sich nur daran erinnern, dass er und seine Freundin am Abend ziemlich viel Alkohol getrunken haben und dann ins Bett gegangen seien. Als er am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte er, dass seine Freundin bewusstlos neben ihm lag und sich einfach nicht aufwecken ließ. Daraufhin verständigte er die Rettungskräfte. Ob die Frau in der Nacht möglicherweise noch einmal aufgestanden ist und so vehement zur Schnapsflasche griff, konnte er nicht sagen. hr

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