6:4! Tiger auf Hochtouren

Die Nürnberger Eishockey-Cracks verspielten in Mannheim zwar eine 4:0-Führung, konnten am Ende aber dennoch jubeln. Greg Leeb zweifacher Torschütze und überragender Mann auf dem Eis
MANNHEIM Also, langsam wird’s unheimlich mit dem unglaublichen Lauf der Nürnberger Eishockey-Profis. Vor einer Woche den souveränen DEL-Spitzenreiter Berlin mit einer 5:2-Gala düpiert, am vergangenen Freitag 4:3 beim Zweiten Düsseldorf gewonnen – und gestern Abend ein 6:4 (3:0, 1:2, 2:2)-Erfolg in Mannheim, das in Sachen Etat durchaus auf einer Wellenlänge mit Berlin und Düsseldorf liegt – und damit meilenweit von den Noris-Cracks entfernt. Da staunt der Laie und der Fachmann erst recht.
Dabei hatten die Adler letzte Woche noch die Reißleine gezogen, Trainer Doug Mason entlassen, dessen Assistenten Teal Fowler zum Chef befördert und ihm mit Martin Jiranek noch einen ausgewiesenen Nürnberg-Kenner zur Seite gestellt. Doch schon nach dem ersten Drittel trugen die Adler Trauer.
Souveräne 3:0-Führung nach 15 Minuten
Im Gegensatz zum Tiger-Lager, denn die führten nach einer Viertelstunde bereits mit 3:0. Den Anfang machte bei Nürnberger Überzahl Neuzugang Jesse Schultz, der nach einem Schuss von Dan Spang den Abpraller versenkte – 1:0 (5.). Brad Leeb legte in Unterzahl nach einem Zuckerpass von Bruder Greg erfolgreich zum 2:0 nach (10.). Und Björn Barta erhöhte nach einem Zuspiel von Spang auf 3:0 (15.). Chancenauswertung optimal. Mannheims Bemühungen endeten spätestens beim erneut souveränen Tigers-Keeper Patrick Ehelechner.
Entsprechend munter stürzten sich die Noris-Cracks in den zweiten Akt, machten Druck – und wurden für ihre Mühen belohnt: Greg Leeb erhöhte per „Bauerntrick“ auf 4:0 (25.). Alles paletti?
Turbulentes Schlussdrittel mit Happy End
Nicht unbedingt. Denn erst schreckte der Ex-Nürnberger Francois Methot die Noris-Cracks mit einem Pfosten-Treffer auf (26.), dann traf Mario Scalzo zum 4:1 (27.). Und schließlich machte es erneut ein ehemaliger Tiger wieder spannend: Ahren Spylo ließ mit einem seiner berüchtigten Handgelenk-Schüsse Ehelechner keine Chance – 4:2 (38.). Gleichzeitig der Startschuss für ein turbulentes letztes Drittel.
Ronny Arendt (42.) und Nathan Robinson (44.) trafen zum 4:4-Ausgleich, aber die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann schlugen erfolgreich zurück: Simon Fischhaber lochte zum 5:4 ein (49.) und der überragende Greg Leeb setzte den Schlusspunkt – 6:4 (54.). gs/at