6:3! Tiger melden sich eindrucksvoll zurück
Dank vier Toren von Chouinard gelingt den Brockmännern in Straubing erhoffte Wiedergutmachung nach DEG–Schmach
NÜRNBERG Der Nürnberger Eishockey-Fan an sich ist eigentlich geduldig bis genügsam, den bringt so schnell nichts aus der Fassung. Wenn sich diese spezielle Spezies Mensch, 3960 waren es am Freitagabend in der Arena Nürnberger Versicherung an der Zahl, zu einem gellenden Pfeifkonzert hinreißen lässt und lautstark „Freibier für alle“ als flüssiges Schmerzensgeld einfordert, dann muss schon etwas Exorbitantes passiert sein.
Brockmanns Personal-Rochaden zahlen sich aus
War es auch. Denn das 0:9 (in Worten null zu neun) gegen Düsseldorf gemahnte an eine sportliche Bankrotterklärung, die auch Tiger-Dompteur Andreas Brockmann nur irgendwo zwischen „peinlich“ und „ich möchte mich bei jedem Zuschauer entschuldigen“ einordnen konnte. Als einzigen positiven Aspekt des Debakels konnte Brockmann nur ausmachen, „dass sich so etwas schnell wieder ändern kann.“ Volltreffer! Denn zwei Tage später, beim 6:3-Auswärtssieg in Straubing, waren seine Schützlinge nicht wiederzuerkennen.
Brockmanns Standpauke und personelle Veränderungen bei seinen Sturmreihen hatten Wirkung gezeigt. Vor allem das neu zusammengestellte Trio Vitalij Aab, Dusan Frosch und Eric Chouinard lief beim Angsgegner zur Höchstform auf. Aab nutzte nach sechs Minuten mit einem Abstauber nach Schuss von Ryan Bayda das erstes Tiger-Powerplay zur Führung. Die Niederbayern meldeten sich zwar bei eigener Überzahl durch Lee Goren (8.) zurück. Nur eine Minute später, stellte Jeff Liknes nach Konter über Aab und Frosch das alte Torverhältnis aber wieder her.
Tiger versöhnen wieder sich mit ihren Fans
Die Brockmänner waren nun wild entschlossen, sich für die Schmach gegen die DEG bei den rund 400 mitgereisten Tiger-Fans zu rehabilitieren. Vor allem Eric Chouinard. Denn nach dem Ausgleich durch Sandro Schönberger (35.) folgte die Sternstunde des US-Cracks. Ein Pass von Frosch und Chouinard (37.) erhöhte auf 3:2. Und das war nur der Anfang. Danach nahm der ehemaliger Straubinger erst so richtig Fahrt auf. Bei seinem 4:2 (41.) wurde er von Aab assistiert, ebenso beim seinem dritten Treffer (53.). Die Gastgeber in Person von Justin Mapletoft (47.) stemmten sich zwar noch gegen die drohende Niederlage. Aber gegen den Tiger-Stürmer war an diesem Abend einfach kein Kraut gewachsen. Mit seinem Treffer Nummer vier, einem Schuss von der Mittellinie ins leere Tor (60.), war die Wiedergutmachung perfekt – und die feiernden Fans wieder zufrieden
Vorerst zumindest. Denn am Dienstag wartet mit der Hausaufgabe gegen Meister Hannover schon der nächte Brocken. G.S., kk
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