5:4! Tiger, Tore, Turbulenzen

Nürnberger DEL-Profis zurück in Erfolgsspur. Nach Traumstart gegen „Angstgast“ Straubing wurde es nochmal eng
NÜRNBERG Turbulenter Familiennachmittag gestern in der Arena Nürnberger Versicherung. Klasse Kulisse (6553 Zuschauer) bei freiem Eintritt für Kids unter 15 Jahren, Vollgas-Start der Thomas Sabo Ice Tigers, gekrönt durch die Treffer von Greg Leeb (2. Minute), Eric Chouinard (10.), Ryan Bayda (19.) zur völlig verdienten 3:0-Führung. Dazu Hochspannung pur bei der anschließenden Straubinger Aufholjagd, verbissener Fight um jeden Zentimeter Eis im Schlussakt, als die Niederbayern – nach zwischenzeitlicher Nürnberger 5:1-Führung – bis auf ein Tor herangekommen waren.
Am Ende aber herrschte Hochstimmung nach dem Happy End im Kufen-Krimi: 5:4 (3:0, 2:3, 0:1) gewonnen, kleine Negativserie nach zwei Niederlage in Folge gestoppt, Platz sechs gegen die zuletzt aufstrebenden Straubinger verteidigt, die seit 12. Oktober 2008 in fünf DEL-Spielen stets als Sieger vom Nürnberger Eis gegangen waren. Und das ohne T.J. Kemp (Magen-Darm-Virus) und des nach seiner Matchstrafe beim 3:5 am Freitag in Iserlohn gesperrten Dusan Frosch. Und mit einem arg am Knöchel lädierten Clarke Wilm, der sich aber tapfer über die Runden quälte und sich sogar als Torschütze zum 5:1 (27.) feiern lassen konnte. „Dabei“, so Trainer Andreas Brockmann, „kann er ohne Schlittschuhe kaum laufen, so dick ist der Fuß geschwollen.“
Ehelechner muss passen
Und – wie schon im letzten Drittel in Iserlohn – ohne Stammkeeper Patrick Ehelechner. Brockmann hatte Sebastian Stefaniszin den Vorzug gegeben. Erstens, weil Ehelechner „schon länger nicht ganz fit ist“. Und zweitens, weil er seiner Nummer zwei nach dem 6:3-Sieg in Straubing, als Stefaniszin auch schon zwischen den Pfosten gestanden hatte, den Einsatz im Rückspiel versprochen hatte, wenn auch noch mehr im Flachs. Matchwinner damals war der viermalige Torschütze Chouinard, der auch gestern doppelt traf (19., 26.).
Was Brockmann gestern bei aller Freude über die drei Punkte missfiel: Straubings Doppelschlag innerhalb von 67 Sekunden im zweiten Akt (33., 34.) zum 5:2 und 5:3. „Wir kassieren zu leichte Gegentreffer, das zieht sich in letzter Zeit wie ein roter Faden durch.“ Was aber eigentlich auch kein Wunder ist, denn „im Moment haben wir meist nur 15, 16 Spielern im Training, viele sind krank oder angeschlagen.“ Was den Tiger-Torso aber nicht daran gehindert hat, am Ende den Sieg „mit Mann und Maus zu verteidigen – ein Riesenkompliment.“ Gerhard Schmid/M. St.