5:3! Eis-Gala der Tigers

7725 Zuschauer bei der Playoff-Heimpremiere gegen Mannheim hellauf begeistert. Doppelpack von Fical und Polaczek
NÜRNBERG Die Nürnberger Eishockey-Profis haben sich 48 Stunden nach der 0:5-Schlappe zum Playoff-Auftakt in Mannheim mehr als eindrucksvoll zurückgemeldet. Gestern Abend nahmen die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann vor der Saison-Rekordkulisse von 7725 hellauf begeisterten Zuschauern in der Arena Nürnberger Versicherung die Adler regelrecht auseinander und konnten sich nach dem mehr als verdienten 5:3 (0:2, 5:0, 0:1)-Erfolg kräftig feiern lassen. In dieser Verfassung fahren die Noris-Cracks mit durchaus berechtigten Hoffnungen zum dritten Viertelfinal-Duell am Dienstag (19.30 Uhr) nach Mannheim.
Von Beginn an legten die Ice Tigers los wie die Feuerwehr, erspielten sich Chance auf Chance, scheiterten aber immer wieder am überragenden Fredrick Brathwaite im Adler-Tor. Ob Brian Swanson (5.), Björn Barta, Brad Leeb (beide 7.), Shawn Carter (16.) oder Adrian Grygiel – Mannheims „Hexer“ schien schier unüberwindlich. Schussverhältnis nach dem ersten Dritten: 18:5 für Nürnberg. Doch das Zwischenergebnis stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf – die Adler führten durch Treffer von Michael Hackert (13.) und Dan McGillis (17.), als Nürnberg zwei Mann weniger auf dem Eis hatte, 2:0. Tigers-Keeper Frederic Cassivi hatte beide Male keine Abwehrmöglichkeit.
Massenkeilerei machte Tiger erst richtig wild
Doch dadurch wurden die Tiger erst richtig wild – und spielten die Adler im zweiten Akt an die Wand. Und endlich wurden sie auch mit Toren für ihren Aufwand belohnt: Florian Keller (23.), zweimal Petr Fical (26. und 33.), Aleksander Polaczek (36.) nach feiner Vorarbeit von Keller und nochmal Polaczek (38.) ließen es gewaltig krachen. So hatte man in dieser Saison die Brockmänner noch nie wirbeln sehen. So sehr, dass den Mannheimern der Gaul durchging. In der 39. Minute zettelten die genervten Adler eine Massenkeilerei an, wobei sie freilich auf heftigen Widerstand der Tigers stießen. Folge: 28 Strafminuten gegen Mannheim und 16 gegen Nürnberg.
Im Schlussakt hatten sich die Gemüter, bis auf diverse Attacken der Adler auf Cassivi, wieder beruhigt. Die Ice Tigers verwalteten das Ergebnis im Stil einer Klasse-Mannschaft. Und die Mannheimer hatten nichts mehr zuzusetzen. Dass Rene Corbet drei Minuten vor Feierabend noch auf 5:3 verkürzen konnte, war, wenn überhaupt, nur noch für die Statistik von Interesse. Gerhard Schmid