5:2! Die Auferstehung der Tiger
Nach Derby-Sieg vor Rekordkulisse gegen Augsburg: Noris-Cracks steuern wieder auf Playoff-Kurs. Und der Insolvenzverwalter versichert: „Es geht weiter“
NÜRNBERG Drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde ist Platz sechs in der DEL-Hitparade ungefähr so begehrt wie Krapfen im Fasching. Denn nur die ersten sechs Mannschaften sind direkt für die Playoffs qualifiziert, während sich die Teams auf den Rängen sieben bis zehn noch um die beiden letzten freien Plätze kloppen müssen. Und die Nürnberger Eishockey-Profis haben gestern mit dem 5:2 (3:2, 2:0, 0:0)-Heimsieg über die Augsburger Panther vor 6494 Zuschauern (Saisonrekord) einen „großen Schritt“ in Richtung der „Top 6“ gemacht, wie Außenstürmer Adrian Grygiel sachlich-richtig konstatierte, der mit vier Treffern in den letzten drei Spielen momentan sehr gut drauf ist.
Brockmann: "Eishockey macht richtig Spaß"
Wie eigentlich alle Tiger gestern. Nach dem eher mühevollen 4:3-Erfolg am Freitag nach Penalty-Schießen gegen die Kölner Haie, als die Noris-Cracks erst in den letzten zehn Minuten in die Gänge kamen (AZ berichtete), meldeten sich die Puckjäger von Trainer Andreas Brockmann („Wir wussten, dass dieses Spiel unsere letzten Chance auf Platz sechs war“) eindrucksvoll im Kandidaten-Kreis zurück. „Wenn die Fans ihre Mannschaft so toll unterstützen, macht Eishockey richtig Spaß“, frohlockte Brockmann nach der Schluss-Sirene. Und auch sein Augsburger Kollege Larry Mitchell hatte „gepeitscht durch die Derby-Stimmung ein sehr gutes Eishockey-Spiel“ gesehen.
Zu sehen war ein Spiel mit von Beginn an sehr aggressiven, aber disziplinierten Tigern, während die Panther bei ihrer ersten Saisonniederlage gegen Nürnberg zu oft über die Stränge schlugen und sich dann häufig in der Kühlbox wiederfanden. „Nürnberg war in Überzahl sehr clever“, erkannte Mitchell nicht ganz neidlos an. Und ging durch Grygiel (5.) und Scott King (12., Überzahl) schnell 2:0 in Führung. „Das war ganz wichtig“, schnaufte Brockmann durch. Ebenso die Blitzreaktion auf Buzas’ Anschlusstreffer (17.) – nur 41 Sekunden später erhöhte Shawn Carter auf 3:1. Und auch auf Steve Junkers Tor zum 3:2 (19.) hatten Florian Keller (21., Überzahl) und Bad Leeb (29.) die richtige Antwort parat – 5:2.
Frohe Botschaft vom Insolvesnzverwalter: "Es geht weiter!"
Apropos Antwort: Nach wochenlanger, nervtötender Funkstille in Sachen Zukunft des Profis-Eishockeys in Nürnberg, überbrachte Insolvenzverwalter Volker Böhm gestern die frohe Botschaft: „Es ist zwar noch nichts unterschrieben, aber es geht weiter.“ Endlich so etwas wie Planungssicherheit für Grygiel („Wir können doch nicht ständig weiter warten“) & Co. Und sicher ein Schub für den finalen Dreier in Berlin (Dienstag), gegen Ingolstadt (Freitag) und in Frankfurt (Sonntag). G. S.
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