5:2! Clarke Wilm macht den Weg frei
Torjäger der Nürnberg Ice Tigers erzielt zwei Treffer beim Heimsieg gegen Meister Hannover Scorpions. Vier Spiele Sperre – DEL-Posse um Dusan Frosch. Manager Funk: "Liga-Verantwortliche sitzen am längeren Hebel"
NÜRNBERG Im Kampf um den direkten Playoff-Einzug bleiben die Thomas Sabo Ice Tigers am Puck. Respektive mit 62 Punkten und Tabellenplatz fünf dran an den Spitzenteams, nachdem die Cracks von Trainer Andreas Brockmann am Freitag einen verdienten 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)-Heimsieg landeten gegen den amtierenden Meister Hannover Scorpions.
Von Glanz und glamoröser Eisgala konnte zwar nicht die Rede sein, unterm Strich aber gingen die 4375 Zuschauer zufrieden nach Hause. Den Weg frei für den zweiten Heimsieg in Folge nach dem 6:4 gegen Straubing machten im ersten Drittel Clarke Wilm mit einem Überzahltreffer (6.) und Sean Blanchard (15.), der Hannovers neue Torhüter-Waffe Tylor Moss alt aussehen ließ.
Hannover wehrt sich, aber Nürnberg trifft
Der Treffer von Martin Hlinka zum 1:2-Anschluss kurz nach Start des zweiten Aktes (23.) änderte nichts daran, dass die Tiger am Drücker blieben. Auch wenn sich Hannover nach dem 3:1 von Eric Chouinard (29.) und dem 4:1 in Unterzahl (!) von Wilm weiter gegen die sich abzeichnende Niederlage wehrte. Letztlich aber blieben die Gäste zu harmlos. Zwar kamen die Scorpions auf 2:4 durch Matt Dzieduszycki heran (54.), doch Ryan Bayda mit dem 5:2 ins von Moss verlassene Gehäuse 70 Sekunden vor Abpfiff machte den Nürnberger Dreier perfekt.
Wie gegen Hannover und davor schon gegen Straubing müssen die Brockmänner auch am Sonntag beim Bayern-Derby in Ingolstadt (19.05 Uhr/live bei Sky) auf ihren derzeit besten Vorbereiter (21 Assists) verzichten. Der Grund: Dusan Frosch bekam wegen seiner Matchstrafe aus der Partie in Iserlohn vor einer Woche nachträglich von der DEL eine Sperre von vier Spielen plus 1200 Euro Geldstrafe aufgebrummt – für einen aus Nürnberger Sicht und laut offizieller Presseinfo „fairen Check“ gegen Rooster Lasse Kopitz.
Fall Frosch: Check gegen Kopitz - von hinten, oder wie?
Die Liga sah es jedoch anders, wertete Froschs Einsatz nach sechs Tagen der Urteilsfindung als einen zu ahndenden „Check gegen den Kopf“. Klarer Fall für einen sofortigen Tiger-Einspruch noch am Freitag. Doch ohne Erfolgsaussicht. Wie zu erwarten war, bestätigte das DEL-Schiedsgericht postwendend die Strafe.
Kurios dabei: diesmal soll Frosch aber einen „Check von hinten“ begangen haben, und nicht mehr gegen den Kopf seines Gegners. Dieser Begründungs-Hickhack wie auch das hohe Strafmaß brachten Lorenz Funk auf die Palme: „Leider müssen wir diese Entscheidung so hinnehmen, da die DEL-Verantwortlichen am längeren Hebel sitzen“, befand der Nürnberger Manager. Nachsatz: „Zumindest solange diese Personen ihre Posten behalten.“ Und das kann noch lange sein... Michael Rupp/Flo
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