4:6! Tiger verpennen ihre Super-Heimserie

14 Mal gespielt, 14 Mal ist nix passiert – doch dann hat es zoom gemacht. Seit Sonntag sind die Nürnberger Eishockey-Profis ihre stolze Serie von 14 Heimsiegen in Folge los. Am bisher wärmsten Tag des Jahres verlor der DEL-Spitzenreiter gegen die um den Playoff-Einzug kämpfenden Hamburger „Kühlschränke“ mit 4:6 (1:1, 0:4, 3:1).
NÜRNBERG Kaputtgemacht haben die Tigers damit allerdings fast gar nichts. Denn keiner der 5150 Zuschauer in der Arena hat nach der Schluss-Sirene gepfiffen – und Verfolger Berlin patzte ebenfalls – 1:2 in Wolfsburg. Die Noris-Cracks gehen mit drei Punkten Vorsprung in den Liga-Gipfel am Dienstag (19.30 Uhr, Arena) gegen die Eisbären.
Da werden die Puckjäger von Trainer Benoit Laporte freilich eine Schippe drauflegen müssen, soll Platz eins weiter fest in Nürnberger Hand bleiben. Gestern nämlich waren den Tigers nach starken zehn Minuten mit der 1:0-Führung durch Ahren Spylo (6.) und einem Pfostenkracher von Michel Periard (8.) urplötzlich sämtliche Frühlingsgefühle abhanden gekommen. Harmlos in der Offensive, in der Defensive offen wie ein Scheunentor. Und nach dem Motto jeder Schuss ein Treffer schenkten Fortier (15., 23.), Brandner (26.), Tripp (37.) und Alexander Barta (39.) dem nicht sattelfesten Tiger-Keeper Patrick Ehelechner fünf Mal in Folge ein. 1:5 und die Erkenntnis: Playoff-Charakter sieht ganz anders aus.
Grober Patzer
Fanden offenbar auch die Tiger – und packten im Schlussakt endlich Siegeswillen und Kampfkraft aus: Rich Brennan (45.) per Gewaltschuss, Andre Savage (51.) per Abstauber – jeweils in Überzahl – und Björn Barta (52.) verkürzten auf 4:5. Die Wende nur noch eine Frage der Zeit. Wenn nicht Brennan ein grober Patzer unterlaufen wäre, den Gratton eiskalt zum 4:6 (56.) nützte. Die Entscheidung, weil der ausgezeichnete Schiedsrichter Daniel Piechaczek (Ottobrunn) per Videobeweis sein Okay gab.
„Ganz schön sauer“ war Laporte nach der Schluss-Sirene. Aber: „Im letzten Drittel haben wir gezeigt, was wir können – und, dass wir dieses Spiel nicht hätten verlieren brauchen. Am Dienstag gegen Berlin werden wir perfekt vorbereitet sein.“ Björn Barta einsichtig: „Dass geht natürlich gar nicht, dass wir éin Spiel so leichtfertig verlieren. Aber vielleicht war’s ja der richtige Dämpfer zur richtigen Zeit. Besser jetzt, als im Viertelfinale der Playoffs.“
G. S./wg