43 weitere Corona-Infektionen in Mamming
Mamming (dpa/lby) - 43 Saisonarbeitskräfte haben sich in einem zweiten Betrieb im niederbayerischen Mamming mit dem Corona-Virus angesteckt. "Diese und auch deren Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne", sagte Landrat Werner Bumeder (CSU) am Sonntag. Am Vortag hatten die Behörden noch von 27 Fällen gesprochen. Nach vollständiger Auswertung der Tests liege die Zahl nun bei 43, sagte Bumder. Die Tests in weiteren Betrieben und bei Bürgern im Landkreis Dingolfing-Landau seien negativ gewesen. "Nach jetzigem Stand liegt also nur ein Infektionsherd in Mamming vor."
Der jetzt betroffene Betrieb im 3340 Einwohner Ort Mamming stellt Gemüsekonserven und Sauerkraut her. Die Behörden gehen davon aus, dass sich die Corona-Infizierten bei Mitarbeitern des Gemüsehofes angesteckt haben, in dem es zuerst zu einem Ausbruch gekommen war. Dort wurde bei rund 230 Erntehelfern eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen. Drei der Erkrankten befanden sich zwischenzeitlich nach Angaben des Landrats im Krankenhaus - am Sonntagnachmittag war einer von ihnen bereits wieder entlassen worden.
Nach dem Ausbruch hatte der Landkreis Reihentests in allen Betrieben mit Saisonarbeitskräften angeordnet. Dadurch waren die Fälle in dem zweiten Betrieb entdeckt worden. In den übrigen 24 Betrieben seien die Tests negativ ausgefallen, sagte Bumeder. Unter den mehr als 5000 Bürgerinnen und Bürgern, die sich vergangene Woche freiwillig testen lassen haben, seien ebenfalls keine Infizierten. "Deshalb gehen wir weiterhin davon aus, dass das Virus trotz des Massenausbruchs auf den Betrieben in Mamming nicht in die Landkreisbevölkerung getragen wurde", sagte Bumeder.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich am Sonntag besorgt über die steigenden Fallzahlen in Deutschland. "Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt", teilte Söder auf Twitter mit. Es sei jetzt nicht die Zeit für neue Lockerungen oder naive Unvorsichtigkeit.
In Bayern haben sich nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen mit Stand Samstag bisher mehr als 51 000 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Das sind 144 Fälle mehr als am Vortag, ein guter Teil davon stammt aus dem Landkreis Dingolfing-Landau.
Auch Landrat Bumeder warnte davor, vorschnell Entwarnung zu geben. "Wir sind ein gutes Stück weitergekommen. Aber wir sind noch nicht über den Berg." Der Landkreis lässt die Mitarbeiter des zweiten Betriebes gerade ein zweites Mal testen, um sicherzugehen, dass die Ergebnisse der Abstriche korrekt waren. An vier Testzentren im Landkreis können sich auch die Bürgerinnen und Bürger freiwillig testen lassen.
Das nahmen in der vergangenen Woche viele in Anspruch, weil deren Arbeitgeber einen Negativbefund verlangten - oder um in den Sommerurlaub fahren zu können. Menschen aus dem Landkreis Dingolfing-Landau dürfen nur noch mit einem negativen Corona-Test an weite Teile der deutschen Küste, nach Rheinland-Pfalz, nach Brandenburg und ins Saarland reisen.