39-Jähriger erschossen: Ehefrau unter Mordverdacht
Amberg - Ehefrau unter Mordverdacht: Knapp fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 39 Jahre alten Mannes in der Oberpfalz ist am Freitag die fünf Jahre jüngere Ehefrau des Opfers verhaftet worden. Die 34-Jährige aus dem Landkreis Schwandorf soll ihren Mann im Keller ihrer Wohnung mit einem Gewehr erschossen haben. Anschließend versuchte sie, die Tat als Suizid oder Unfall zu tarnen, wie ein Polizeisprecher am Freitag auf dapd-Anfrage erläuterte.
Den Ermittlern seien bereits kurz nach dem Vorfall im April erhebliche Zweifel an der Unglücksversion gekommen. Weil die Frau aber bis heute keinerlei Angaben zur Sache gemacht habe, seien mehrmonatige Ermittlungen durch Kripo und Staatsanwaltschaft Amberg nötig gewesen, sagte der Sprecher weiter. Die Verdächtige sei noch am Freitag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.
Ehefrau alarmierte den Notarzt
Die Tat ereignete sich der Polizei zufolge am 17. April. Die damals 33-jährige Ehefrau hatte mitten in der Nacht den Notruf gewählt. Rettungssanitäter und Polizisten fanden daraufhin den erschossenen Ehemann und neben der Leiche das Gewehr des 39-Jährigen. Die Ermittler hätten sehr schnell den Verdacht geschöpft, dass „ein Mitwirken einer anderen Person“ an der Tat wahrscheinlich ist, wie es in einer Mitteilung der Polizei hieß.
Daraufhin hätten die Kriminalbeamten ungewöhnlich intensive Ermittlungen gestartet. So seien für die weiteren Untersuchungen Profiler des Polizeipräsidiums München, Gutachter des Landeskriminalamtes und Rechtsmediziner von drei verschiedenen deutschen Universitäten herangezogen worden.
„Man hat hier alle Register ziehen müssen, um letztendlich eine Haftbefehl beantragen zu können“, sagte der Polizeisprecher. Die tatverdächtige Ehefrau sei während der gesamten Ermittlungsdauer auf freiem Fuß gewesen. Die Motive der 34-Jährigen sind nach Angaben des Sprechers noch ungeklärt. Möglicherweise habe die Frau aus Habgier gehandelt.
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