300 Jobs weg! Herbe Kritik an Eurowings
Gründer Hans Rudolf Wöhrl wirft der Airline „Planlosigkeit“ vor.
NÜRNBERG „Das ist alles plan- und ziellos!“ Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl lässt kein gutes Haar an der Geschäftspolitik der Lufthansa-Tochter Eurowings. Die macht im Herbst ihre Verwaltung am Nürnberger Flughafen dicht. Auch die Bereiche Technik, Kabine und Cockpit sollen aufgegeben werden. Insgesamt werden rund 300 Stellen wegfallen.
Wöhrl ist in Sachen Eurowings nicht irgendwer. Er hat mit seinem Nürnberger Flugdienst (NFD), den er 1974 gegründet hat, den Grundstein für die Airline gelegt. 1992 verschmolz der NFD mit der Fluggesellschaft Deutsche Regionalflug zu Eurowings. Wöhrl verkaufte damals seine Anteile – verfolgt aber die Entwicklung aufmerksam weiter.
„Die Überlegungen sind doch alle plan- und ziellos. Zuerst zieht Eurowings nach Dortmund, dann wieder nach Nürnberg und jetzt nach Düsseldorf. Das ist beschämend, welche Narrheiten man sich da leistet“, sagte Wöhrl bei einer Diskussion am Rand der Airport Party.
Die Lufthansa-Tochter hat angekündigt, ihre Technikabteilung am Hauptstandort Düsseldorf zu konzentrieren. Bundesweit sollen an den Standorten München, Nürnberg, Paderborn und Dortmund insgesamt 700 Jobs gestrichen werden. Grund für den Sparkurs: Die Lufthansa setzt für ihre Inlandsflüge nur noch Maschinen mit mehr als 100 Sitzen ein. Die Eurowings-Flotte, mit der solche Flüge abgewickelt wurden, verfügt aber nur über kleinere Flieger. L.L./mir
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