2:3! Wolfsburger Beton zu hart
Nürnberg Ice Tigers verlieren nach Verlängerung 2:3 gegen DEL-Primus. Kemp und Chouinards Tore zu wenig. Leask verletzt - bis zu vier Wochen Zwangspause
NÜRNBERG Die Mannschaft mit der stärksten Abwehr zu Gast im Tiger-Käfig, nur wenige hätten da auf einen Sieg der Nürnberger Puckjäger gegen DEL-Spitzenreiter Wolfsburg getippt. Zumal sich die Noris-Cracks bei den Niederlagen zuvor gegen Düsseldorf (4:7) und in Berlin (1:4) nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten. Die Skeptiker sollten Recht behalten: Vor 4176 Zuschauern zogen die Ice Tigers den Kürzen, trotz harter Gegenwehr und erst nach Verlängerung – 2:3 (0:1, 2:0, 0:1 /0:1) stand es am Ende. Nächster Beweistermin für die Tiger: Sonntag (14.30 Uhr) beim Bayern-Duell in Straubing.
Mit nur 88 Gegentoren auf dem Konto, 40(!) weniger als Nürnberg, kam der Liga-Primus in die Noris. Und wie hart der Wolfsburger Abwehr-Beton ist, konnten Nürnbergs Eismänner früh feststellen. Weder Björn Barta (4.) noch Jeff Likens (17.) gelang es, Gäste-Keeper Daniar Dshunussow zu überwinden. Und: Hab’ ich kein Glück. dann kommt das Pech dazu, sagte sich wohl Tiger-Torjäger Eric Chouinard, als ihm bei seinem Schuss das Quergestänge ein Erfolgserlebnis versagte (15.).
Ex-Tiger Sulkovsky bringt Wölfe in Führung
Obendrein aber zeigte sich erneut, dass das Überzahlspiel nicht unbedingt ein Nürnberger Steckenpferd ist. Selbst als zur Hälfte des ersten Aktes bei vier gegen drei Überzahl für 95 Sekunden genug Platz auf dem Eis war, fand die Tiger-Meute kein Durchkommen, respektive fehlte der Geistesblitz, um einen Treffer zu landen. Das der Spitzenreiter nicht nur hinten sattelfest, sondern vorne brandgefährlich ist, demonstrierte der Ex-Nürnberger David Sulkovsky, als er nach Vorarbeit von Jason Ulmer das 1:0 für die Wölfe erzielte (14.).
Es musste besser werden in Durchgang zwei. Trotz des Ausfalls von Rob Leask, der angeschlagen in der Kabine blieb – Adduktorenprobleme, zwei bis vier Wochen Pause. Aber auch ohne den 39-jährigen Abwehr-Oldie waren die Noris-Cracks jetzt mächtig am Drücker. Chancen von Barta (22.), T.J. Kemp (25./29.), Vitalij Aab (27.), Chouinard (34.) und Colin Beardsmore (35.) belegten das eindeutig. Und endlich war dann auch der Beton geknackt – Chouinard (31.) und Kemp (33.) brachten die Eistiger verdient in Führung.
Kein Happy End im Nachsitzen
In trockenen Tüchern war der Dreier damit längst nicht. Denn die Wölfe bissen zurück, schafften dank Christoph Höhenleitner das 2:2 (45.), als Tiger-Goalie Patrick Ehelechner nicht ganz auf dem Posten zwischen seinen Pfosten war. Zittern war wieder angesagt – und eine Zusatzschicht nach einem torlosen dritten Akt. Leider ohne Happy End – der Wolfsburger Beton hielt wieder, und nach 3:36 Minuten der Verlängerung besiegelte Tyler Haskins Nürnbergs dritte Saisonpleite gegen die Wölfe. Michael Rupp/Flo
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