200 Hinweise und keine heiße Spur
Die Ermittlungen nach dem brutalen Mord an Polizeihauptmeister Mathias V. laufen auf Hochtouren. Die Täter sind wie vom Erdboden verschluckt.
Augsburg - Über 200 Hinweise sind inzwischen eingegangen, doch die Soko „Spickel“ tappt noch immer im Dunkeln. Die Täter, die am Freitag im Augsburger Stadtwald einen Polizisten erschossen (AZ berichtete), sind wie vom Erdboden verschwunden.
„Sie könnten inzwischen überall stecken“, heißt es bei der Kripo. „Theoretisch könnten die irgendwo in Augsburg in einer Wohnung sitzen“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Möglicherweise seien sie aber auch mit dem Zug in eine andere Stadt gefahren oder sie befänden sich schon im Ausland. „Momentan warten wir auf den Hinweis, der uns auf eine heiße Spur führt“, so der Polizeisprecher.
Am Freitagmorgen hatte Polizeihauptmeister Mathias V. zusammen mit seiner Kollegin Diana K. (30) zwei Verdächtige mit einem Motorrad auf einem Parkplatz im Naherholungsgebiet Kuhwald überprüfen wollen. Bei der Verfolgungsjagd stürzten die Täter mit dem Motorrad und begannen sofort wild um sich zu schießen. Mathias V. wurde mehrfach getroffen und verblutete. Seine Kollegin überlebte mit einem Streifschuss.
Die Täter konnten im Stadtwald untertauchen. „Da gibt es viele Schlupflöcher“, erklärt ein Polizeisprecher. das wiederum spricht dafür, dass sich die Gesuchten in der Gegend gut auskennen. Die Brutalität, mit der sie vorgingen, lässt manchen bei der Kripo vermuten, dass sie es mit Gangstern aus Osteuropa zu tun haben. Dazu würde auch die großkalibrige Waffe passen, die sie nach der Bluttat im Wald wegwarfen.
Am Samstag durchkämmten Polizisten erneut den Wald. Taucher suchten im Eiskanal nach Gegenständen, die die Täter auf der Flucht weggeworfen haben – ohne Erfolg. Die Polizei konzentriert sich bei ihrer Suche auf einen große schwarze Sporttasche, die die Täter auf der Flucht fast verloren hätten. Auch die sichergestellte Waffe wird weiterhin auf DNA-Spuren untersucht.