20 Jahre Füssener Festspielhaus: Corona bringt Verluste

Füssen (dpa/lby) - Das private Ludwigs Festspielhaus in Füssen wird wegen der Corona-Krise auch in seinem 20. Jahr Verluste machen.
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Füssen (dpa/lby) - Das private Ludwigs Festspielhaus in Füssen wird wegen der Corona-Krise auch in seinem 20. Jahr Verluste machen. "Wir waren 2019 sehr, sehr nah dran an der schwarzen Null", sagte Theaterleiter Benjamin Sahler. Bezogen aufs zweite Halbjahr habe das Haus dieses Ziel sogar erreicht, Januar und Februar 2020 hätten die Planungen übertroffen. "Doch nun sind unsere Ticketverkäufe eingebrochen", so Sahler. "Ohne Shows gibt es keine Einnahmen."

Mit einer Solidaritätsaktion versucht das Festspielhaus, trotz der Corona-Krise Einnahmen zu generieren. Etwa 700 Gutscheine seien in diesem Rahmen verkauft worden, sagte Sahler. Abgesehen vom Ticket-Service sei das Theater aber "weitestgehend eingefroren", die meisten Angestellten seien in Kurzarbeit. "Zwölf Monate könnten wir so überstehen", prognostizierte Sahler. Allerdings sei eine öffentliche Förderung für den langfristigen Betrieb des Festspielhauses nötig: "Wir haben das allmählich mal verdient."

Das Musiktheater, umgeben von malerischer Kulisse am Ufer des Forggensees und mit Blick auf Schloss Neuschwanstein, musste schon drei Mal Insolvenz anmelden. Kurz vor dem Aus im Jahr 2016 sprang Investor Manfred Rietzler ein. Aus "Heimatverbundenheit", wie der Allgäuer Elektroingenieur mit Wohnsitz in Bangkok sagte. Er wolle "das Schmuckstück vor dem endgültigen Verfall" retten. Die Verluste trägt er seither privat.

2020 wollte das Theater erstmals die schwarze Null im operativen Geschäft erreichen, unter anderem durch die Welturaufführung des Musicals "Zeppelin" von Komponist Ralph Siegel. Für die Premiere am 26. November werde weiter geplant, so Theaterleiter Sahler. "Wenn sich die Situation über Monate weiter hinzieht, müssen wir darüber noch einmal nachdenken." Eine Absage stehe aber nicht zur Diskussion, die Premiere werde im Zweifelsfall verschoben.

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