18-Jährige umgebracht und Leiche angezündet

Grausames Verbrechen in Niederbayern: Ein junger Mann tötet in Deggendorf seine 18 Jahre alte Freundin, steckt die Leiche in Brand und flüchtet blutverschmiert durch die Stadt.
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Die Feuerwehr am Tatort in Deggendorf
dpa Die Feuerwehr am Tatort in Deggendorf

DEGGENDORF - Grausames Verbrechen in Niederbayern: Ein junger Mann tötet in Deggendorf seine 18 Jahre alte Freundin, steckt die Leiche in Brand und flüchtet blutverschmiert durch die Stadt.

Vor dem Haus liegen ein Häufchen verbrannter Kleidung und die Gummihandschuhe des Notarztes: Die18-jährige Nadine R. ist am Donnerstag im niederbayerischen Deggendorf von ihrem Freund umgebracht und verbrannt worden. Am Morgen barg die Feuerwehr gegen 8.20 Uhr die völlig verkohlte Leiche des Mädchens aus seiner Wohnung.

„Es ist eine Beziehungstat“, sagte Polizeisprecher Thomas Pfeffer. Der mutmaßliche Täter: ihr Freund. Der 20-Jährige war nach dem Verbrechen blutverschmiert geflüchtet und konnte in der Stadt etwa eine Stunde nach dem Feuerwehreinsatz gefasst werden. Der Mann hat bereits ein Geständnis abgelegt, sagte Pfeffer. „Er muss das Mädchen komplett mit Benzin übergossen haben“, erzählt ein erschütterter Polizist einem Helfer am Tatort.

Details des Tatablaufs gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl gegen den 20-Jährigen.

Offiziell habe ihr Freund nicht bei Nadine gewohnt, sagt die Hausbesitzerin Gisela Ertl. „Einmal habe ich ihn beim Schneeschaufeln gesehen“, erinnert sie sich. „Ein großer Typ mit Brille und Lockenkopf.“ Angeblich fuhr er einen dunklen BMW.

Die Feuerwehr war gerufen worden, weil ein Kellerbrand an der Heizungsanlage des Gebäudes vermutet wurde. Vor Ort wurde dann festgestellt, dass die Flammen aus einer Wohnung schlugen. Dort soll der Täter mit einem Brandbeschleuniger das Feuer gelegt haben, um den Mord zu vertuschen. Dadurch sei es zu einer Verpuffung gekommen. In der Nähe wurde ein unverschlossenes Auto mit mehreren Benzinkanistern entdeckt.

Die Explosion in Nadines Zimmer muss heftig gewesen sein: Die Terrassentür wurde herausgesprengt, die Jalousie schlug gegenüber in ein Nachbarhaus ein und zerschmetterte dabei eine Fensterscheibe. Vor der Explosion hatte Nadines Wohnungsnachbar, ein Student, Schreie gehört. Weil der Flur bereits verqualmt war, musste er über die Terrasse flüchten.

Die Freunde von Nadine R. sind geschockt, erinnern sich: „Sie kam immer mit dem Fahrrad zur Arbeit“, erzählt eine Arbeitskollegin. Das Mädchen arbeitete als Verkäuferin in einem großen Supermarkt. „Sie war ein unscheinbares, sehr schüchternes Mädchen“, sagt Gisela Ertl. Vor zwei Jahren sei sie von Zuhause ausgezogen und habe ihr eigenes Appartement gemietet.

Die Leiche von Nadine R. soll am Freitag von Gerichtsmedizinern obduziert werden.

Hubert Denk, Isabella Alt

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