1:5! Nürnberg Ice Tigers kassieren die dritte Pleite
Bittere Niederlage in Wolfsburg. Trainer Andreas Brockmann: „Wir hängen in einem Loch.“ Nürnberger Eishockey-Cracks verlieren wichtige Punkte und Verteidiger Rob Leask, der am Donnerstag gegen die Hannover Scorpions gesperrt ist. "Es hat den Falschen erwischt."
WOLFSBURG Sie kämpfen, sie arbeiten und bemühen sich, aber es fehlt am Ende das letzte Quäntchen Durchschlagskraft bei den Nürnberg Ice Tigers. Auch gestern in Wolfsburg beim Duell mit den Grizzlys, dass vor 2068 Zuschauern mit einer herben 1:5-(1:0, 2:1, 2:0)- Pleite endete, der dritten Niederlage in Folge. „Wir haben alles versucht“, befand Trainer Andreas Brockmann nach dem Abpfiff, „aber es hat leider nicht gereicht.“
Der Siegeswille ist also nach wie vor da. Und die Höhe der Niederlage war Brockmann „letztlich auch egal“. Doch das es bei der Tiger-Meute derzeit an der nötigen mentalen Frische und körperlichen Stärke mangelt, hatte Brockmann schon vor der Abfahrt nach Wolfsburg erkannt. „Wir haben seit November für unsere Verhältnisse auf einem wahnsinnig hohen Niveau gespielt“, so der Coach nach der 3:4- Heimniederlage nach Verlängerung gegen Straubing. „Dem zollen wir jetzt Tribut, wir hängen in einem Loch.“ Wie auch schon zuvor beim 1:6 in Köln.
Im ersten Drittel "gut mitgehalten"
Im ersten Drittel jedoch war davon noch nichts zu spüren. "Da haben wir gut mitgehalten", so Brockmann. Die Noris-Cracks waren konzentriert, standen vor Torhüter Patrick Ehelechner kompakt und sicher, und sie erspielten sich auch Chancen. Wie etwa Eric Chouinard, der aber nur den Außenpfosten traf (8.). Oder Greg Leeb, der sich prima durchtankte, aber beim Abschluss an Grizzly-Keeper Daniar Dshunussow scheiterte (18.). Mehr Glück hatten die Hausherren. Tiger Alain Nasreddine hatte sich gerade auf der Strafbank platziert, da stocherte drei Sekunden später Kai Hospelt bei personeller Überzahl die Scheibe zum Wolfsburger 1:0 über die Torlinie (17.).
Bitter wurde es für die Eistiger in Abschnitt zwei. Nicht nur, dass die Grizzlys am Ende dieser zwanzig Minuten aufgrund der Treffer von Mike Green (22.) und Jan-Axel Alavaara (38) ihren Vorsprung auf 3:1 ausbauten. Obendrein war für Rob Leask in der 26. Minute bereits Feierabend, nachdem er für ein Stockfoul eine Fünfminuten- plus Spieldauerstrafe kassiert hatte.
Strafe von Leask bringt Trainer auf die Palme
Was zudem für den Abwehrrecken bedeutet, dass er für die Partie am Donnerstag in Hannover gesperrt ist. Was Brockmann später auf die Palme brachte. „Nicht die Strafe als solche ist ärgerlich“, wetterte der Bandenchef, „aber das sie den Falschen vom Eis gestellt haben.“ Denn so hatten die Tiger nur noch vier etatmäßige Verteidiger, und Brockmann musste Torjäger Morten Ask in die Defensive beordern. Offen ließ Brockmann aber, wer der Übeltäter tatsächlich war.
Da war der Treffer von Roland Mayr zum zwischenzeitlichen 1:2 (37.) nur ein schwacher Trost. Und die Hoffnung auf eine Wende und die drei wichtigen Punkte im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation erfüllte sich für die Noris-Cracks trotz aller Mühen nicht. Auch, weil Andre Savage für zehn Minuten ausfiel, als ihn nach einem Wolfsburger Befreiungsschlag der Puck im Gesicht traf (47.) und seine Lippe mit sieben Stichen genäht werden musste. Savage kam noch einmal zurück, aber mit einem Doppelschlag binnen 54 Sekunden versetzten John Laliberte (57.) und Jason Ulmer (58.) den Brockmännern den endgültigen K.o.-Schlag. M. Rupp/A.H.
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