1:4! Tiger-Pleite in Berlin
Unglückliche Gegentreffer und ungenügende Chancenverwertung bescherten den Nürnberger Eishockey-Profis gestern die zweite Niederlage in drei Tagen. Blanchard schoss das Ehrentor
BERLIN Zweite Niederlage für die Thomas Sabo Ice Tigers innerhalb von drei Tagen. Nach der 4:7-Heimpleite am Sonntag gegen Düsseldorf verloren die Puckjäger von Trainer Andreas Brockmann gestern Abend bei den Berliner Eisbären 1:4 (0:1, 1:2, 0:1).
"Berlinern ein bisschen zu viel Raum gegeben"
Die Noris-Cracks, wieder mit dem zuletzt gesperrten Dusan Frosch, aber dafür ohne Clarke Wilm und Toni Fischhaber, kamen nur schwer in die Gänge – und gerieten zu allem Übel auch noch frühzeitig 0:1 ins Hintertreffen. Zwar konnte Patrick Ehelechner zunächst noch den Schuss von Sven Felski abwehren, allerdings genau auf den Schläger des völlig freistehenden Laurin Braun – und der brauchte den Puck nur noch einzuschieben (4.). „Da“, monierte Tiger-Manager Lenz Funk, „haben wir den Berlinern ein bisschen zu viel Raum gegeben.“ Der Rückstand nicht ganz unverdient, denn Eisbär Richie Regehr scheiterte im ersten Akt noch zwei Mal am Nürnberger Torgestänge. Klare Chancen der Tiger dagegen Fehlanzeige.
Oblinger nach Geschenk völlig überrascht
Nürnberg kam wesentlich druckvoller aus der Pause. Aber das Pech blieb ihnen treu. Wieder hatte Ehelechner die Gefahr bereinigt, doch die Scheibe sprang so unglücklich von der Plexiglas-Scheibe hinter dem Tor zurück, dass sie Andre Rankel quasi vor die Schlittschuhe fiel. Der reagierte blitzschnell – 0:2 (25.). Weniger gut reagierte auf der Gegenseite Alexander Oblinger, als er den Puck von den Berlinern praktisch geschenkt bekam und – völlig überrascht – an Rob Zepp (27.) scheiterte.
Nürnbergs Chancenwertung – gestern ein Problem. So bei Ryan Bayda bei 5:3-Überzahl (30.). Beim ersten versuch stand Zepp im Weg, beim zweiten fehlten Millimeter. Eiskalt dagegen die Eisbären. Felski schloss einen Konter erfolgreich zum 0:3 ab (34.). Der Unterschied.
Sean Blanchards Anschlusstreffer zum 1:3 (38.) weckte nochmal leise Hoffnung. Können die Tigers – wieder mal – ein Spiel noch drehen? Am Willen lag’s sicher nicht, aber das für eine Aufholjagd so wichtige zweite Tiger-Tor wollte gegen die äußerst kompakten Berliner einfach nicht fallen. Im Gegenteil: Bei 3:5-Unterzahl kassierte Nürnberg auch noch das 1:4 durch Jim Sharrow (57.). G.S./R.H.
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