1. FC Nürnberg: Simons’ Schnellschuss
Als Club-Manager Bader anrief, sagte der Belgier sofort zu. Abstiegskampf als „Herausforderung“
NÜRNBERG „Hallo, hier Martin Bader vom 1. FC Nürnberg. Könnten Sie sich vorstellen, bei uns in der Ersten Bundesliga zu spie....? – Ja? – Eine Ablöse wollen wir aber nicht zahlen! – Egal? – Na dann, willkommen beim Club!“
So oder ähnlich muss man sich die Verhandlungen mit Timmy Simons vorstellen – wenngleich sie wohl doch etwas länger gedauert haben dürften. Lange gefackelt hat der Neuzugang vom holländischen Spitzenklub PSV Eindhoven jedenfalls nicht, als ihn der Anruf des FCN-Managers erreichte. „Nachdem sich der Club bei mir gemeldet hat, habe ich sofort gesagt: Ja, das mach’ ich“, erklärte der 33-jährige Belgier bei der gestrigen Vertragsunterzeichnung. Es hat einfach alles gepasst. Für den Club, der nach dem nervtötenden Hin und Her mit Bayern-Diva Andi Ottl dringend nach einer Alternative fürs defensive Mittelfeld suchte. Und für Simons, der, nachdem „ich in der vergangenen Rückrunde nicht mehr so viel gespielt habe“, trotz Vertrags in Eindhoven bis 2011 wechseln wollte. Am liebsten in die „starke Bundesliga“, wie ihm der ehemalige Schalker Trainer und aktuelle PSV-Coach Fred Rutten die deutsche Beletage beschrieben hatte.
"Ich spiele hart, aber fair"
Einen gewissen Umgewöhnungsprozess wird der kantige Sechser aber in jedem Fall durchmachen müssen. In Holland spielte Simons regelmäßig um die Meisterschaft mit, in Nürnberg geht es auch diese Saison zunächst nur um den Klassenverbleib. „Für mich ist das eine neue Herausforderung, mal gegen den Abstieg zu spielen“, weiß Simons genau, worauf er sich eingelassen hat. Die Stadt kennt er schon aus einem Trainingslager-Abstecher mit dem FC Brügge. Seine neue Wirkungsstätte, das Stadion, vom 0:2 im Länderspiel gegen Deutschland vor zwei Jahren.
Praktischerweise passen seine Qualitäten ziemlich perfekt in das Anforderungsprofil eines Anti-Abstiegskämpfers: „Mit 33 Jahren habe ich schon viel Erfahrung und kann eine junge Mannschaft führen“, sagt der „ruhige Charakter“, der seine Spielweise als einen typischen Mix aus „Zweikämpfen“ und „Mittelfeld-Kontrolle“ beschreibt. Oder anders gesagt: „Ich spiele hart, aber fair“, schickt Simons schon mal einen schönen Gruß an seine künftigen Gegenspieler. Nur eins kann der beinharte Abräumer nicht: „verlieren.“ Daran wird er sich beim Club aber zwangsläufig noch gewöhnen müssen. Krischan Kaufmann
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