Nordirland-Streit: Johnson droht Sunak mit Rebellion

Der britische Ex-Premier Boris Johnson hat das Nordirland-Protokoll selbst unterschrieben. Nun setzt er Nachfolger Rishi Sunak unter Druck - er hielte es für "einen großen Fehler", das Gesetz aufzugeben.
| dpa
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Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson droht laut Medienberichten mit einer Rebellion innerhalb der Konservativen Partei.
Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson droht laut Medienberichten mit einer Rebellion innerhalb der Konservativen Partei. © Aaron Chown/PA Wire/dpa
London

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson setzt seinen Nach-Nachfolger Rishi Sunak angesichts einer bevorstehenden Einigung mit der EU über Brexit-Rechte für Nordirland nach Medienberichten unter Druck. Johnson drohe mit einer Rebellion innerhalb der Konservativen Partei, berichteten die BBC und mehrere andere Medien. Hintergrund: Sunak würde bei einer Vereinbarung mit Brüssel einen Gesetzentwurf aufgeben, mit dem London die bestehende Nordirland-Abmachung eigenmächtig aufkündigen könnte.

Aus Sicht von Johnson und anderer konservativer Abgeordneter ist das geplante Gesetz jedoch ein Druckmittel bei künftigen Streitfällen mit der EU. Der vergangenes Jahr zurückgetretene Ex-Premierminister hielte es für "einen großen Fehler", das Gesetz aufzugeben, wurde einer seiner Vertrauten zitiert. Sunak hatte am Samstag gesagt, es gebe noch keine Abmachung mit der EU. Der heutige Regierungschef ist seit Oktober vergangenen Jahres im Amt. Unter Johnson war er Schatzkanzler.

Johnson hat das sogenannte Nordirland-Protokoll selbst unterschrieben. Längst aber fordert er eine Überarbeitung, da mit dem völkerrechtlich bindenden Vertrag eine Zollgrenze zwischen der britischen Provinz und dem Rest des Vereinigten Königreichs entstanden ist. Es kam zu Handelshemmnissen. Befürworter der Union mit Großbritannien fürchten, das Protokoll ebne den Weg zu einer Wiedervereinigung mit dem EU-Mitglied Irland. Die wichtigste protestantisch-unionistische Partei DUP blockiert in Nordirland deshalb seit Monaten die Bildung einer neuen Regierung.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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