Münchner CSU will Bettler ausweisen – Grüne und Linke empört

Immer wieder gebe es Probleme mit illegalen Obdachlosenlagern, sagt CSU-Chef Manuel Pretzl. Er fordert deshalb, dass die Stadt die Rechtslage ausschöpfen und die Menschen gegebenenfalls ausweisen soll. 
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Gegenüber Bettlern und Obdachlosen soll die Stadt die Rechtslage voll ausschöpfen, fordert die CSU.
Gegenüber Bettlern und Obdachlosen soll die Stadt die Rechtslage voll ausschöpfen, fordert die CSU. © Ralph Peters/imago

Die Stadt müsse härter gegen Bettler und Obdachlose vorgehen, fordert die Münchner CSU. "Immer wieder gibt es Probleme mit illegalen Obdachlosenlagern, die trotz Räumungen sofort wieder aufgebaut werden", sagt CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl. Das subjektive Sicherheitsgefühl in München sinke, es komme zu unwürdigen und hygienisch nicht akzeptablen Zuständen. Die Stadt sollte deshalb, fordert Pretzl, die "geltende Rechtslage" voll auszuschöpfen.

"EU-Bürger, die ihren Lebensunterhalt mit Betteln verdienen, können ausgewiesen werden, wenn der Verlust ihrer Freizügigkeit festgestellt wird. Dafür braucht es konsequente Kontrollen zur Erfassung der Personen", sagt Pretzl. Die Voraussetzungen für die EU-Freizügigkeit umfassen laut CSU einen Nachweis ausreichender finanzieller Mittel und einer gültigen Krankenversicherung.

Pretzl hat schon vor einem Jahr das KVR aufgefordert, diese Möglichkeit zu prüfen und im Stadtrat zu behandeln. "Beidem hat sich die Stadtverwaltung bislang verweigert", schreibt die CSU in einer Mitteilung. Sie stellt deshalb einen neuen Antrag. Anlass ist, dass in Hadern (so schildert es die CSU) obdachlose Menschen ein "illegales Bettenlager" aufgeschlagen haben.

"Die CSU lenkt von den eigentlichen Ursachen ab"

"Ich bin schockiert", kommentiert Grünen-Stadträtin Clara Nitsche den CSU-Antrag. Die Menschen auszuweisen, werde das Problem nicht lösen. Es sei richtig, dass die Stadt auf Streetwork und Beratung setze. Zum Beispiel bezuschusst die Stadt das Projekt "Migration und Arbeit" der Awo. 2024 gab es 61 erfolgreiche Arbeitsvermittlungen.

Auch Linken-Chef Stefan Jagel zeigt sich empört: "Die CSU lenkt mit populistischen Forderungen nach Ausweisung von den eigentlichen Ursachen ab: Wohnungsmangel und zu wenig präventive Hilfe."

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  • kartoffelsalat vor 11 Minuten / Bewertung:

    Bettelmafia und Soziale Fürsorge für Bedürftige die wirklich hier leben sind nun wahrlich 2 Paar Schuh.

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  • Arslan vor 40 Minuten / Bewertung:

    Wenn Rot, Grün und Links aufheult wurde alles richtig gemacht!

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  • FRUSTI13 vor 48 Minuten / Bewertung:

    Klar, der Wohnungsmangel ist schuld. Wieviele Wohnungen und für wen alles sollen denn noch gebaut werden? Und vor allem wo und mit welchem Geld?
    Die Grünen und Roten kapieren nicht, dass sie immer nur an den Symptomen rumbasteln und nie die Ursachen angehen!

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