Zoll-Razzia Schwarzarbeit am Westpark: 400 000 Euro Schaden
Sendling - Die Anlage „Am Westpark“ soll eine Top-Adresse werden: Moderne, nicht zu hohe Häuser im Grünen, Mietwohnungen mit bis zu fünf Zimmern, dazu Geschäfte, Kitas und Quartiersplätze.
Die 378 Appartements auf dem ehemaligen ADAC-Gelände ostlich des Westparks werden aber erst ab Mitte 2014 vermietet – jetzt tummeln sich hier nur hunderte Bauarbeiter. Und der Zoll.
Wie jetzt bekannt wurde, haben Ermittler der Finanzkontrolle Schwarzarbeit die Baustelle Mitte September durchsucht – etwa zwei Wochen nach dem Richtfest.
Im Visier der Zöllner: Eine portugiesische Baufirma, die als Sub-Unternehmer 25 Stahlflechter aus Portugal beschäftigt hat – laut Hauptzollamt München unter illegalen Bedingungen.
Der Unternehmer soll ihnen zu wenig Lohn bezahlt haben – und weiteres Geld abgezweigt haben.
Laut Hauptzollamt-Sprecher Thomas Meister arbeiteten die Männer länger als offiziell angegeben. „Laut schriftlichen Stundenaufzeichnungen haben die Bauarbeiter täglich nur zwischen acht und neun Stunden gearbeitet, tatsächlich waren die Männer zwischen zehn und 13 Stunden täglich auf der Baustelle“, so Meister.
Dadurch sei der auf deutschen Baustellen gültige Mindestlohn von 13,70 Euro brutto „wesentlich“ unterschritten worden – wodurch dem Staat wiederum Steuern und Beiträge an die Arbeitslosen- oder Sozialversicherung entgangen sind.
Zugleich leitete der Chef laut Zoll Zahlungen an die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse nicht weiter – dabei ist das Pflicht. Das Ganze sollen die Verantwortlichen der Firma mit gefälschten Lohnaufzeichnungen vertuscht haben. Der Zoll schätzt den Schaden auf 400 000 Euro.
Die Zöllner kamen der Firma erst durch Beschwerden portugiesischer Bauarbeiter bei der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft auf die Schliche – daraufhin durchsuchten rund 25 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Büro- und Baucontainer und Geschäftsräume, beschlagnahmten Papiere und Dateien und befragten Bauarbeiter vor Ort.
Die Konten der Baufirma wurden jetzt vom Amtsgericht München per Arrestbeschluss gepfändet – ebenso die Forderung gegen ihre deutschen Auftraggeber, die Firmen Porr und Pöttinger.
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