Trotz des 1:0-Siegs beim FSV Frankfurt ist die Stimmung beim TSV 1860 weiter angespannt. Trainer Maurer weiß, dass er nach den schwachen Heimspielen nun gegen Köln einen Sieg braucht
TSV 1860 Löwen: Zeit, dass sich was rührt
München - Natürlich verspürt Reiner Maurer großen Druck. Der Trainer der Löwen weiß ganz genau, dass seiner Mannschaft seit Wochen kaum etwas gelingt, zuletzt gab es zwar ein erkämpftes 1:0 beim FSV Frankfurt, doch Glanz versprühen seine Löwen nicht mehr. Immerhin aber haben sie jetzt die Chance, in nur einem Spiel den düsteren Herbst vergessen zu machen: Denn am Freitagabend kommt mit dem 1. FC Köln der namhafteste Klub der Zweiten Liga zu den Löwen, „und für uns ist das noch mal ein richtiges Highlight, wir wollen das Spiel unbedingt nutzen, um wieder Werbung für uns zu machen”, sagt Sportchef Florian Hinterberger.
1860 will eine neue Positivstimmung an der Grünwalder Straße entfachen. Und wenn das in diesem Jahr noch gelingen soll, ist das Köln-Spiel wohl die letzte Chance dazu. Danach nämlich kommt nur noch an einem Dienstagvorabend Paderborn nach München, kurz vor Weihnachten ist noch Dresden zu Gast. „Nach unseren letzten Heimspielen würden wir uns und unseren Fans einen großen Gefallen tun, wenn wir jetzt gegen Köln ein gutes Spiel abliefern", fordert Maurer, der weiß, dass die eigenen Anhänger die blamablen Heimspiele gegen Aue (1:1) und St. Pauli (0:2) noch nicht vergessen haben. Hinterberger: „Da haben wir eine Art Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt, das wollen wir nie wieder sehen. Wir waren in letzten Zeit nicht mehr gut daheim, das weiß jeder, und das ist auch ein großes Thema bei uns. Jetzt muss sich was rühren.”
Das nach dem Sommer-Umbruch immer noch nicht stabile Löwen-Team braucht in diesem Spätherbst 2012 also dringend ein Aha-Erlebnis, einen Weckruf, der neuen Schwung verleiht. Maurer selbst vermittelte mit einem müden Auftritt bei der Presseansprache am Tag vor dem Spiel nicht den Eindruck, neuen Mut zu versprühen – das Team muss sich nun selbst einen Gefallen tun und ähnlich wie im Vorjahr ein richtungsweisendes Erfolgserlebnis erkämpfen. Damals nämlich, am 16. Spieltag, rang 1860 den bis dahin unbesiegten Tabellenführer Eintracht Frankfurt daheim mit 2:1 nieder und stärkte sich dadurch so sehr, dass man bis Mitte März unbesiegt blieb.
„Ich werde der Mannschaft die Bedeutung des Köln-Spiels nochmal vermitteln”, sagte Maurer am Donnerstag, bevor die Löwen – anders als vor dem Schockauftritt gegen Aue – für eine Nacht zusammen ins Hotel zogen. Maurer ändert also seine Pläne und hofft auf Besserung.
Dass 1860 Mitte November einen Zustand erreicht hat, in dem weder taktische noch personelle Wechsel zu helfen scheinen, sondern nur noch signalhafte Erfolgserlebnisse, gibt man nun sogar selbst zu. Sportchef Florian Hinterberger nahm sich in den vergangenen Tagen explizit einige der Leistungsträger (Kiraly, Lauth, Bierofka, Halfar) zur Brust und forderte sie dazu auf, den Rest der Mannschaft mitzuziehen. „Ich sehe eine große Unzufriedenheit, und das ist auch gut so”, sagt Hinterberger, „denn das heißt, dass wir was anders und besser machen wollen. Jetzt lautet die große Frage: Wie können wir die Unzufriedenheit in positive Leistung ummünzen?" Die Antwort scheint er selbst parat zu haben: „Es geht nicht um spielerischen Glanz, es geht um Kampf und darum, Meter zu machen. Die Grundlage ist Arbeit, das muss jeder verstehen." Vor allem im Flutlichtheimspiel gegen Liga-Schwergewicht Köln.
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