BRÜSSEL - Die Europäer lassen das hoch verschuldete Griechenland nicht im Stich. Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder einigten sich am Donnerstag beim Brüsseler EU-Gipfel auf einen Rettungsplan für das Mittelmeerland, dem der Staatsbankrott droht.
Politik Hilfsmaßnahmen für Griechenland: „Ich war so nett wie immer“
Für Angela Merkels Verhältnisse ist das ein Gefühlsausbruch: „Hoch zufrieden“ sei sie mit dem Rettungsschirm für Griechenland, sagt die Kanzlerin am Freitagmorgen in Brüssel. „Das war ein wichtiger Tag für den Euro.“ Kein Wunder: Hatten doch die Staats- und Regierungschefs der Euro-Gruppe am Abend dem Nothilfeplan für das Mittelmeerland zugestimmt – und zwar zu den Bedingungen der kühlen Deutschen. Merkel diktierte, die Sarkozys, Zapateros und Junckers nickten brav ab. Ein riskanter Poker von „Madame Non“.
Ihr zentraler Erfolg: Falls das hoch verschuldete Griechenland wirklich vor dem Bankrott steht, muss sich auch der Internationale Währungsfonds (IWF) beteiligen. Der Löwenanteil der Milliarden-Kredite soll aber aus Europa kommen. Merkel inszeniert sich als Madame Euro: „Für uns alle ist wichtig, dass auch langfristig unsere gemeinschaftliche Währung, die ja ein solcher Erfolg ist für Frieden und Gemeinsamkeit, stabil bleibt.“ Nach dem langen Gezerre sagt Merkel: „Ich bin allen so nett begegnet wie immer, und mir sind auch alle so nett begegnet wie immer. Es war freundschaftlich und herzlich.“ Bei den EU-Partnern allerdings hat sich ihr Image deutlich verschlechtert – von Miss Europa zur Madame Non.
Außerhalb der Eurozone ist der IWF mehrfach mit Notkrediten eingesprungen, unter anderem für die Ukraine, Island, Lettland und Ungarn. Obwohl die Anrufung des IWF Griechenland prinzipiell schon immer offenstand, stieß dieses Szenario bei vielen EU-Politikern zunächst auf Bedenken. Ihr Argument: Der Rückgriff auf Hilfe von außen könnte dem Ruf der Währungsunion und damit des Euro schaden.
Athen reagiert erleichtert: „Die Bemühungen des griechischen Volkes werden belohnt“, sagt Premier Papandreou. Die griechische Presse jubelte: „Uff! Wir können aufatmen“, titelte die regierungsnahe Zeitung „Ta Nea“. Das Blatt Ethnos freute sich: „Weiches Kissen, falls wir fallen.“
Kritik an der Kanzlerin kam von der SPD: Merkel habe „mit dem Feuer gespielt“, soder Fraktionschef EU-Parlament, Martin Schulz. Merkel verkaufe jetzt als ihren Erfolg, was Papandreou seit Wochen vorschlage. In der Zwischenzeit habe es wilde Spekulationen auf den griechischen Staatsbankrott und gegen den Euro gegeben. „Der Schaden ist ziemlich groß.“
jox
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