Sie wollen als Straßenkünstler oder Musikanten ein wenig Geld in der Fußgängerzone verdienen. Immer mehr Bettler treten ohne offizielle Genehmigung auf - und ohne ausreichendes Talent. Das beklagt zumindest die Bayernpartei. Was tut die Stadt?
Nervige Auftritte in der Altstadt Falsche Straßenkünstler sorgen für Unmut
Altstadt - Nervtötendes Gedudel statt harmonischer Musik, lästiges Betteln statt mitreißender Auftritte: Die Qualität des Unterhaltungsprogramms in der Münchner Fußgängerzone leidet, findet die Bayernpartei. In ihrer Anfrage an die Stadtverwaltung erklärt sie: Es "häufen sich in letzter Zeit die Beschwerden über Belästigungen und Beeinträchtigungen durch Straßenkünstler in der Altstadt, deren Darbietungen die Nerven von Anwohnern und Arbeitnehmern massiv strapazieren."
Tatsächlich hat sich laut Polizei aber die Zahl der Anzeigen in den vergangenen Jahren nicht erhöht. Im Gegenteil, sie war rückläufig. 2014 gab es 83 Anzeigen, 2015 und 2016 sank die Zahl auf 67 bzw. 64 Anzeigen.
Allerdings treten viele der "Künstler" ohne die erforderlichen Genehmigungen im öffentlichen Raum auf. Erwischt die Polizei sie ohne Erlaubnis, wird es teuer: Ab dem zweiten Verstoß ist ein Bußgeld von ca. hundert Euro fällig.
Und immer häufiger sind vermeintlichen Kunstdarbietungen lediglich Bettelaktionen. "Es gibt Erkenntnisse, dass Bettler auch als Künstler und Musikanten und umgekehrt auftreten", erläutert die Polizei die aktuelle Entwicklung. Bei "Musikern" etwa, die überhaupt kein Instrument beherrschen, liegt dieser Verdacht nahe.
Die Stadtverwaltung bittet zum Casting
Eigentlich achtet München auf die Qualität der öffentlichen Unterhaltung. Die Stadtverwaltung erteilt für die Fußgängerzone nur zehn offizielle Genehmigungen am Tag. Und dafür müssen die Künstler vorab ihr Talent in einem Casting unter Beweis stellen.
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