Auch der erste Aufzug von „Siegfried“ löste das bisher gegebene musikalische Versprechen ein. Petrenko holte im kurzen Orchestervorspiel das Lauernd-Bedrohliche heraus, ohne je dick aufzutragen oder das Bayreuther Festspielorchester zu übersteuern. Auch das Komische dieses „Ring“-Scherzos kam bestens heraus. Die Geschichte spielte diesmal vor dem Mount Rushmore, allerdings mit den Köpfen von Marx, Lenin, Stalin und Mao. Dort lebt Mime, der im „Rheingold“ die Regenbogenfahne der Schwulen-Bewegung hisste, offenbar mit dem Bären zusammen, den wir als Barkeeper aus dem Motel des ersten „Ring“-Teils kennen. Siegfried sparte sich das Schmieden. Er baut stattdessen zwei Maschinenpistolen zusammen und nimmt am Ende ein fertiges Schwert auf dem Weg zu Fafners Höhle mit.
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