Ministerpräsident Markus Söder versprach dem Münchner Filmfest vor einem Jahr mehr Geld. Die drei Millionen sind mittlerweile stark geschrumpft, aber das ist nicht unvernünftig
Münchner Filmfest Drei Millionen versprochen, 1,7 Millionen sind's wirklich
Auf den ersten Blick ist es ein echter Söder. Vor knapp einem Jahr versprach Bayerns Ministerpräsident dem Münchner Filmfest großspurig drei Millionen Euro jährlich, was mehr oder weniger eine Verdopplung des Etats von jetzt 3,5 Millionen Euro plus 1 Million Sponsorengelder bedeutet hätte.
Ein „echtes neues Highlight für die deutsche Kulturszene, in München und für ganz Bayern“ solle entstehen, so Söder. Und der Berlinale gezeigt werden, wo der Hammer hängt.
Die hat allerdings einen Etat von 25 Millionen Euro. Herausgekommen sind nun, wie aus dem Umfeld einer Aufsichtsratssitzung zu hören ist, ein wenig mehr als die Hälfte: 1,7 Millionen Euro – und die vielleicht auch nur gestückelt auf mehrere Jahre.
Sinnvolle Zurückhaltung
Wie gesagt, es könnte ein echter Söder sein: große Versprechungen und wenig dahinter. Schon voriges Jahr wurde viel Spott über die cineastischen Ambitionen des Ministerpräsidenten ausgegossen. Trotzdem wirkt es vernünftig, den Betrag vorerst zurückzuhalten. Denn mit den 1,7 Millionen Euro soll zunächst ein tragfähiges Konzept zur Weiterentwicklung des Filmfests entwickelt werden, das der veränderten Wirklichkeit des Medienkonsums Rechnung trägt.
Vor einem Jahr wirkte die Filmfest-Leitung um Diana Iljine fast ein wenig erschrocken über den Geldsegen. Auch der mächtige, bei Investitionen in der Landeshauptstadt skeptische Haushaltsausschuss des Landtags wirkte wenig erbaut darüber, schon wieder einen Haufen Geld nach München zu schicken zu müssen. Ihn beruhigte Söder allerdings mit Geld für lokale Festivals.
Die 1,7 Millionen sind richtig investiert, wenn es gelingt, ein Alleinstellungsmerkmal für das Münchner Filmfest zu finden. Den Platz des klassischen Kinofestivals haben Berlin, Cannes und Venedig besetzt. Es war bisher schon unmöglich, große Premieren nach München zu holen. Und ob die Ur-Idee eines Publikumsfestivals aufgegangen ist, darüber kann man streiten.
Ein Festival für alle visuellen Erzählformen
Voriges Jahr schlug der damalige Medienminister Georg Eisenreich vor, sich von den alten Kino-Glamour-Träumen zu verabschieden. Er wollte auf einem reformierten Festival alle Medien bündeln, die mit bewegten Bildern Geschichten erzählen. Das tun heute nicht nur Kino und Fernsehen, sondern auch Computerspiele. „Von Serien bis Animation, von Games bis Virtual Reality: Wir unterstützen die Pläne des Festivals, neue Erzählformen zu fördern“, so Eisenreich vor einem Jahr.
Eine solche Neuausrichtung des Münchner Filmfests als Medienfest wirkt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln realistischer als eine zweite Berlinale. Sie darf allerdings nicht im Gemischtwarenladen enden, der von allem ein bisschen anbietet.
Entrümpeln wäre nicht schlecht
Es wäre an der Zeit, die unübersichtlichen Reihen zu lichten und die Inflation vieler Nischen-Preise zu bereinigen. Der erhöhte Zuschuss des Freistaats müsste auch die Stadt als zweiten Hauptgesellschafter dazu motivieren, ihren Zuschuss zu erhöhen, der in der Medienstadt München eine sinnvolle Wirtschaftsförderung darstellt.
Söders Wort der drei Millionen Fördervolumen gelte für die Zukunft weiter, ist aus dem mittlerweile zuständigen Digitalministerium zu hören. Wenn auch mittlerweile vor der Zahl drei ein ganz vorsichtiges „bis zu“ eingefügt wird.
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