Zur Tollwood-Eröffnung feiert der Cirque Éloize mit seiner Westernshow "Saloon" Europapremiere - und begeistert mit Artistik und Liebe zum Detail.
Europapremiere auf dem Tollwood "Saloon" vom Cirque Éloize - die AZ-Kritk
Der Cowboy landet auf seinem Hintern, wird fast im selben Moment unter die Bühnendecke geschleudert und landet mit einer Schraube wieder auf dem Schleuderbrett. So wird sein Kontrahent knapp unter die Scheinwerfer geschleudert und landet nach einem doppelten Salto. Was der Cirque Éloize am Ende seiner Show artistisch hochklassisch als Schleuderbrett-Nummer zeigt, ist das große Finale der Westernshow „Saloon“, der Showdown, das Duell. Klassisch stehen sich da zwei Cowboys gegenüber und gucken finster. Im Grand Chapiteau des Tollwood Festivals gibt's diesen Spannungsmoment auch, als die Artisten auf dem Schleuderbrett wippen. Doch statt dem Schuss, in dem sich die Spannung entlädt, folgt eine spannungsgeladene Circusnummer.
Die Herren Cowboys streiten sich natürlich um eine Dame. Das ist bei dieser Noveau-Cirque-Inszenierung allerdings nebensächlich. Anziehend findet sie auf jeden Fall den Bubi mit dem goldenen Band am Cowboyhut. Um die zwei Verliebten bleibt die Zeit stehen – die anderen Zecher frieren in ihren Bewegungen ein. Nach der Balz-Artistik verschwinden die Dame und der Bubi hinter einem halbhohen Vorhang. Es ist vergnüglich zu beobachten, was für Kunststücke möglich sind, wenn man nur Füße bis zu den Knien sieht.
Detailverliebte Circusnummern im Western-Gewand
Die elf Artisten und drei Musiker aus Montreal waren letztes Jahr mit „Cirkopolis“ beim Tollwood. Am Mittwoch haben sie hier die Europapremiere ihrer neuen Show „Saloon“ gefeiert. In der Nummernrevue mit losem Handlungsfaden werden alle Westernklischees gefeiert: Beim Goaßlschnazeln in Cowboystiefeln meint der Zuschauer den Staub der Prärie zu sehen, Lasso-Schwingen würde man nach der Vorstellung auch gerne lernen und zu Beginn schießt ein Cowboy erstmal alle Lampen aus.
So detailverliebt die Inszenierung mit diesen Klischees spielt, so sehr versucht sie altbekannten Circusnummern neues Leben einzuhauchen: An der Stange – dem Chinesischen Mast – tanzt keine Frau, sondern turnt ein Mann in lässiger Cowboymanier und kraftvoller Habachtstellung. Der Seilartist zieht keine verträumten Kreise, denn das lässt der Platz auf der Bühne nicht zu. Stattdessen schwingt er sich am Seil über ein Treppengeländer und nutzt den mehrstöckigen Aufbau für seine Kunststücke. Die Reifenartistin bewegt sich in xfacher Geschwindigkeit in immer neuen Wendungen zum zauberschönen „Crazy“ von Patsy Cline. Immer ganz nah am Original spielen die drei Musiker live Countrysongs von Bill Monreo bis Johnny Cash. Yiiihaaa!
Circue Éloize: 23.11. - 22.12.2016 täglich außer Montags. Tickets ab 35 Euro (erm. 28 Euro). Alle Infos zur Show hier
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