"Rock The Kasbah“ mit Bill Murray ignoriert so ziemlich alles, was den Film hätte interessant machen können.
AZ-Filmkritik "Rock The Kasbah“: Am brisanten Thema vorbeigerockt
O ja, auch die Afghanen gucken gerne Casting- Shows. Und nun gibt es einen Film dazu: "Rock the Kasbah“ mit Bill Murray und Bruce Willis. Eigentlich hätte der Potenzial, berührend, komisch und spannend zu sein. Immerhin ist die Geschichte ungewöhnlich und der Film hochkarätig besetzt. Doch Altmeister Barry Levinson hat eine über weite Strecken eine langatmige Tragikomödie gedreht.
Der abgehalfterte Rockmanager Richie (Murray) sucht verzweifelt seine nächste Starsängerin – und findet sie ausgerechnet in Afghanistan. Die Paschtunin Salima soll ihren Erfolg in der Show „Afghan Star“ feiern. Doch Richie hat nicht mit der sittenstrengen Familie gerechnet. Außerdem hat ihn Söldner Brian (Willis) in kriminelle Waffengeschäfte verwickelt. Der Traum vom Comeback wird zum Alptraum.
Eine wahre Begebenheit
Tatsächlich basiert der Film auf einer wahren Begebenheit: In „Afghan Star“ singen Männer und wenige Frauen um die Wette. Unter den Teilnehmern war auch eine junge Paschtunin, die wie Salima im Film für große Diskussionen sorgte. Dazu haben die Produzenten und manche Teilnehmer Drohungen bekommen, vor allem die weiblichen.
Erst im vergangenen Oktober hatten die Taliban Tolo TV zum militärischen Ziel erklärt. Doch nicht jeder, der diese Sendung ablehnt, ist per se ein Taliban. Das verkennt der Film, der auf die Befindlichkeiten der Menschen in Afghanistan nicht eingeht. Über weite Strecken ist ein Unverständnis spürbar, warum Afghanen nicht frohen Herzens die amerikanische Lebensweise übernehmen.
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Diesen Konzeptionsfehler können auch Bruce Willis als skrupelloser Söldner wie Kate Hudson als Edelhure Merci nicht ausgleichen. Wirklich beeindruckend ist dafür die Palästinenserin Leem Lubany, die mit Stimme und Charisma bezaubert.
Kino: Atelier, Gabriel, Mathäser, Museum-Lichtspiele / R: Barry Levinson (USA, 106 Min.)
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