Wolfstötung vorgetäuscht? Mann droht Ausschluss aus Netzwerk

Ein ehrenamtlicher Ansprechpartner für Wolfshinweise soll einen Kadaver in die Oberpfalz gelegt und eine Straftat vorgetäuscht haben. Das Netzwerk, in dem er aktiv war, zieht jetzt Konsequenzen.
dpa |
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Der tote Wolf war Ende Oktober von Wanderern in Lam nahe der Grenze zu Tschechien gefunden worden. (Symbolbild)
Der tote Wolf war Ende Oktober von Wanderern in Lam nahe der Grenze zu Tschechien gefunden worden. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa
Lam

Weil er die Tötung eines Wolfs vorgetäuscht haben soll, darf ein Mann vorerst nicht mehr als ehrenamtlicher Ansprechpartner für Raubtier-Hinweise agieren. Der Mann sei bis zum Abschluss der Ermittlungen von seinen Aufgaben im Netzwerk "Große Beutegreifer" entbunden, sagte ein Sprecher des Landesamts für Umwelt (LfU) in Augsburg. "Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird die Person dauerhaft aus dem Netzwerk ausgeschlossen."

In dem Netzwerk sind laut LfU etwa 140 Menschen ehrenamtlich aktiv, die bei Hinweisen auf Tiere wie Luchse, Wölfe und Bären Ansprechpartner für Betroffene vor Ort sein sollen. Dazu gehören zum Beispiel Jäger, Naturschützer, Förster und Landwirte. Sie sind laut LfU speziell geschult und sollen mögliche Spuren von Raubtieren fundiert dokumentieren, zum Beispiel Fährten und verletzte oder gerissene Tiere.

Verdächtiger brachte Wolfskadaver selbst zur Polizei

In der Oberpfalz hat die Polizei jetzt aber den Verdacht, dass ein Mitglied des Netzwerks einen toten Wolf von Tschechien aus in die grenznahe Gemeinde Lam (Landkreis Cham) gebracht haben könnte – um eine Straftat vorzutäuschen. Gefunden wurde der Kadaver von Wanderern, der Verdächtige soll das tote Tier selbst zur Polizei gebracht haben. 

Das Motiv für das mutmaßlich illegale Handeln des Mannes blieb zunächst unklar. Die Ermittlungen in dem Fall laufen weiter, bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Eine Untersuchung zeigte später, dass der Wolf vermutlich von einem Artgenossen gebissen worden und deshalb gestorben war. Naturschützer hatten zunächst Wilderei befürchtet. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) zog eine diesbezügliche Anzeige nach der Wende bei den Ermittlungen zurück.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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