Selbstjustiz des Vaters nach Überfall auf Sohn?

Ein 16-Jähriger wird von zwei anderen Jugendlichen attackiert und beraubt. Übte sein Vater Selbstjustiz? Der Vorwurf der Geiselnahme steht im Raum.
von  dpa
Die Bamberger Polizei ermittelt wegen eines Falls mutmaßlicher Selbstjustiz. (Symbolbild)
Die Bamberger Polizei ermittelt wegen eines Falls mutmaßlicher Selbstjustiz. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ein mutmaßlicher Fall von Selbstjustiz beschäftigt die oberfränkische Polizei. Sie ermittelt unter anderem wegen Geiselnahme gegen den Vater eines 16-Jährigen. 

Und das ist die Vorgeschichte: Der Jugendliche wurde nach Angaben der Polizei am vergangenen Wochenende in Bamberg von zwei 14-Jährigen attackiert. Sie sollen ihn gewürgt, geschlagen und getreten haben. Anschließend sollen sie ihm eine Bauchtasche mit persönlichen Gegenständen darin entrissen haben. Der Vater des 16-Jährigen soll daraufhin selbst nach Jugendlichen gesucht haben, die er mit der Tat in Verbindung brachte.

Mit Fleischspieß bedroht?

Er habe am vergangenen Samstag zwei Jugendliche in den Raum einer Autowerkstatt gebracht. Dort soll er sie mehr als eine Stunde lang festgehalten haben - und sie dabei geschlagen, gewürgt und mit einem Fleischspieß bedroht haben. Der Werkstattinhaber soll schließlich die Situation aufgelöst und alle aus dem Gebäude verwiesen haben. Die Polizei wurde zunächst nicht informiert. 

Am späten Samstagabend soll der Vater mehrere Menschen bedroht haben, die er verdächtigte, etwas mit dem Überfall auf seinen Sohn zu tun zu haben. Er soll eine Schreckschusswaffe in Richtung einer Menschengruppe gehalten haben. Ein Zeuge verständigte die Polizei. 

Die Ermittler sicherten nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen umfangreiches Beweismaterial und werteten Videoaufnahmen aus. Aktuell wird noch nach Zeugen gesucht.

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