IG Metall Bayern droht der Industrie mit Warnstreiks
Am 1. März veranstalte die IG Metall einen bundesweiten Aktionstag. "Wenn es nötig ist, beginnen wir einen Tag später mit Warnstreiks auch in Bayern", sagte Horn. Die Friedenspflicht in der Branche ende am 2. März um null Uhr.
Die Gewerkschaft fordert vier Prozent mehr Lohn für die 840 000 Beschäftigen der Branche in Bayern - oder aber, wo es schlecht läuft, eine Absenkung der Arbeitszeit mit teilweisem Entgeltausgleich. Die Arbeitgeber fordern, dass Betriebe in der Krise bei bestimmten Kennzahlen automatisch vom Tarifvertrag abweichen zu können. Horn sagte, bei beiden Themen "kommen wir nicht zusammen".
Nach einer Betriebsräte-Befragung vom Januar fahren 38 Prozent der Betriebe Kurzarbeit. "Jeder vierte Betrieb in Bayern baut Stammpersonal ab", sagte Horn. Im vergangenen Jahr seien 35 000 Arbeitsplätze weggefallen, "das sind vier Prozent Rückgang". Jeder vierte Beschäftigte sehe seinen Arbeitsplatz in Gefahr. Jeder zehnte Betrieb baue Azubi-Stellen ab - "ein fatales Signal an die junge Generation", sagte Horn und warnte: "Wir dürfen keine Corona-Generation zulassen!"
Konzerne nutzten die Krise aber auch, um Produktion in "Billiglohnländer" zu verlagern und Kosten zu senken, sagte der IG-Metall-Bezirkschef und nannte die Autozulieferer Continental, ZF und Schaeffler als Beispiel. Bei Continental seien Werksschließungen gegen die Stimmen der Arbeitnehmer mit dem Doppelstimmrecht des Aufsichtsratschef beschlossen worden. "Das Doppelstimmrecht muss gestrichen werden", forderte Horn.
In der Krise sank die Mitgliederzahl der IG Metall Bayern um 8000 oder zwei Prozent auf 372 500. Grund sei der Beschäftigungsrückgang.
© dpa-infocom, dpa:210210-99-379549/2
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