FRM II : Austritt von radioaktivem C-14 war Störung
Die Betriebsleitung des FRM II und die Behörden seien "nach einer erneuten intensiven Prüfung des Ereignisses" zu diesem Ergebnis gekommen, heißt es in einem Schreiben des Umweltministeriums an den Umweltausschuss des Landtags, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Diese nun erfolgte formale Einstufung in INES 1 ändert nichts an der radiologischen Auswirkung des Ereignisses auf die Umgebung oder die Gesundheit der Bevölkerung." Diese sei nie gefährdet gewesen, betonten die Betreiber erneut.
Das Umweltministerium müsse nun mit mehr als halbjähriger Verspätung zugeben, dass es im FRM II einen meldepflichtigen Zwischenfall der Stufe 1 gegeben habe, kritisierte die grüne Vorsitzende des Umweltausschusses Rosi Steinberger. Die Landtags-Grünen seien schon im Mai 2020 davon ausgegangen, dass der Vorfall höher zu bewerten sei und Mängel in der Sicherheitskultur aufzeige. Die Atomaufsicht müsse sehr genau hinschauen, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholten.
Die Betreiber betonten, die Einstufung sei ausschließlich auf Grund einer formalen Anforderung aus dem INES-Handbuch in Bezug auf radiologische Ableitungen erfolgt. Dies sei unabhängig von der tatsächlichen Höhe der Ableitung. Der für den FRM II festgelegte Jahresgrenzwert war damals um rund 15 Prozent überschritten worden.
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