Bad Reichenhall sieht nach Lockdown Chance auf gute Saison
"Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage in dem Moment steigt, in dem klar ist: Es darf wieder gereist werden", sagte die Geschäftsführerin der Berchtesgadener Land Tourismus Gesellschaft, Brigitte Schlögl.
Reisen ins Ausland dürften auch dieses Jahr nur eingeschränkt möglich sein. Der vergangene September sei sogar besser gewesen als im Vorjahr, weil viele im eigenen Land Urlaub machten.
In der zweiten Oktoberhälfte wurde das Berchtesgadener Land dann Corona-Hotspot Deutschlands - mit dem ersten Lockdown seit dem Frühjahr bundesweit. Gäste mussten übereilt abreisen. "Der Oktober hat uns sehr weh getan", sagte Schlögl. Die Einbußen im Tourismus in der Region Bad Reichenhall 2020 lagen im zweistelligen Prozentbereich. "Wir werden etwa 20 bis 25 Prozent Minus haben", sagte Schlögl.
Bad Reichenhall setzt auch auf den Effekt des 175-jährigen Jubiläums seiner Kurgeschichte. Soleanwendungen seien mit ärztlicher Verordnung auch im Lockdown möglich; zudem sei die Freiluftinstallation am historischen Gradierhaus nutzbar. 1846 wurde in Reichenhall die erste Sole-Kuranstalt eröffnet. 1890 erhielt der Ort den Zusatz Bad.
Im Berchtesgadener Land hatte die Pandemie im Herbst früher als anderswo zu starken Einschränkungen geführt. Im Oktober erreichte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen Spitzenwerte von an die 300.
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